Kolumne

Lob der Grenzüberschreitung

Das Berliner Künstlerkollektiv «Zentrum für politische Schönheit» hat dem Rechts-aussen-Politiker Björn Höcke ein Stelenfeld in den Vorgarten gesetzt. Was genau ist an dem Vorgang eigentlich besonders skandalös?

Von Milosz Matuschek
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Milosz Matuschek ist Jurist und Publizist. Er lebt in Paris. In seiner Kolumnen zerrt er am Nerv der Zeit. Besonders interessieren ihn Fragen des Zusammenlebens der Geschlechter.

Milosz Matuschek ist Jurist und Publizist. Er lebt in Paris. In seiner Kolumnen zerrt er am Nerv der Zeit. Besonders interessieren ihn Fragen des Zusammenlebens der Geschlechter.

Dürfen die das? Ist das noch Kunst? Wenn dem linken Juste Milieu unwohl wird, arrivierte Kunstkritiker die Nase rümpfen über «‹Bild›-Zeitung-Niveau» und Rechtsextreme von «Terrorismus» schwadronieren, es im Kern jedoch nur um eine Kunstaktion geht, dann muss viel richtig gelaufen sein. Das Berliner Künstlerkollektiv «Zentrum für politische Schönheit» hat dem Rechts-aussen-Politiker Björn Höcke ein Stelenfeld in den Vorgarten gesetzt – dieser hatte das Denkmal für die ermordeten Juden Europas ein «Denkmal der Schande» im Herzen der Hauptstadt genannt. Was genau ist an dem Vorgang eigentlich besonders skandalös? Es ist die bisher harmloseste Aktion des Künstlerkollektivs: keine Flüchtlingsgräber vor dem Bundestag, keine geklauten Mauerkreuze. Und die wirkungsvollste. Ist das nicht schon ein Kunststück?