Cast: Nicole Kidman (Gertrude Bell), James Franco (Henry Cadogan), Damian Lewis (Charles D.- Wylie), Robert Pattinson (Colonel Lawrence)
The film tells the story of Gertrude Bell (1868-1926) who, as historian, novelist and member of the British secret service, played a decisive role around 1920 in setting the course for the new political order in the Middle East. As an educated young woman, for whom no suitable husband can be found in England, she journeys to Tehran. After a tragic love affair with diplomat and inveterate gambler Henry Cadogan, she decides to give up on her private life and discover the region as an explorer. Before the backdrop of the disintegration of the Ottoman Empire she learns languages, translates literature, meets with Muslim dignitaries in Cairo, Basra and Baghdad and earns their trust through her pluck and respect. Predestined to be a mediator between the Orient and the British Empire, she contributes to defining the new borders in the region after the First World War. And then love enters her life once again.
QUEEN OF DESERT
FACTSHEET
English, 128 min, USA 2015
Director: Werner Herzog
Director of Photography: Peter Zeitlinger
Editor: Joe Bini
Music: Klaus Badelt
Sound Design: Laurent Kossayan
Production Design: Ulrich Bergfelder
Costume Design: Michele Clapton
Make Up: Alessandr Bertolazzi, Casting Beth Charkham, Shannon Makhaninan
Production Manager: Hamid Herraf
Producers: Nick Raslan, Michael Benaroya, Cassian Elwes
Production:
Palmyra Films, Los Angeles, USA, nraslan@gmail.com
Benaroya Pictures, Los Angeles, USA, +1 323 8830056, general@benaroyapics.com
WORLD SALES:
Sierra / Affinity, Beverly Hills, USA, +1 424 2531060, info@sierra-affinity.com
RELEASE:
September 15, 2015
Trailer:
QUEEN OF DESERT
Kinostart Deutschland / Österreich / Schweiz am 3. Septebmer 2015
Vor allem in jüngerer Vergangenheit hat sich Regie-Veteran Werner Herzog auf Dokumentarfilme spezialisiert. Mit Queen of the Desert kehrt er jedoch zum narrativen Kino zurück und erzählt die Geschichte von Gertrude Bell, der weiblichen "Lawrence von Arabien". Die Britin Bell war vor allem ab dem Ersten Weltkrieg eine wichtige Figur in der Weltpolitik: Ihre Forschungsreisen durch den Nahen Osten trugen einen essentiellen Teil zu der politischen Neuordnung der Region sowie der Gründung des Iraks bei.
Queen of the Desert beeindruckt schon auf dem Papier mit einem überaus prominenten Cast: Nicole Kidman spielt die Wüstenkönigin Gertrude Bell, an ihrer Seite befinden sich James Franco und Damian Lewis sowie Robert Pattinson, der Thomas Edward Lawrence spielt und damit in die Fußstapfen von Schauspiellegende Peter O'Toole tritt.
Königin der Wüste
Werner Herzogs neuer Film "Die Königin der Wüste" kommt in die Kinos. Mit Stars wie James Franco oder Robert Pattinson und Nicole Kidman in der Titelrolle erzählt der Film aus dem Leben Gertrude Bells, die gerne als weiblicher Lawrence von Arabien bezeichnet wird und die als politische Beraterin mitverantwortlich für die Aufteilung des Nahen Ostens nach dem Ersten Weltkrieg war.
Herzogs erste weibliche Hauptfigur
Ein Film, der an die großen Hollywood-Epen erinnert - aber davon will Regisseur Herzog nichts wissen: "Was ich mache sind bayerische Filme", sagt er, "Filme, die außer mir nur Ludwig II. hätte machen können". Was Herzog mit seinem Vergleich meint, ist, dass er sich Dinge traut, die sich andere nicht trauen - und dazu gehört auch, dass er sehr gerne von Menschen erzählt, die Dinge wagen, die andere für unmöglich oder verrückt halten. "Eine Frau nimmt den Eingang auf der Frauenseite", so Herzog mit Blick auf Gertrude Bell. "Diese Frau nimmt den Eingang der Männer."
Es ist das erste Mal in Herzogs Karriere, dass er eine weibliche Hauptfigur hat, eine, die es mit allen Männern um sich herum aufnehmen kann und die sich schon in ihrer Jugend im England des späten 19. Jahrhunderts wie eine Gefangene vorkommt, wo eine junge, unverheiratete Frau ohne Anstandsdame nicht auf die Straße darf - und schon gar nicht in den Nahen Osten. Abhalten lässt sich Gertrude Bell davon allerdings nicht. "Sie sprach sechs Sprachen fließend. Sie hat Lyrik aus dem persischen Mittelalter ins Englische übersetzt. Sie hat als Archäologin gearbeitet, als Fotografin, als Abenteurerin, als Politikerin", erklärt Herzog.
Forscherin im Liebestaumel?
Diese Vielschichtigkeit feiert der Regisseur zwar, aber auf der Leinwand wirkt sie trotzdem wie eine Nebensache: Herzog zeigt Bell im goldenen Licht der Wüste und mit der strahlenden Schönheit Nicole Kidmans. Eine umso größere Rolle spielen dafür die tragischen Lieben ihres Lebens zu einem Botschaftsangestellten (James Franco), den sie fast geheiratet hätte, und zu einem verheirateten Offizier (Damian Lewis).
Es lässt sich trefflich auf Werner Herzogs "Königin der Wüste" herumhacken: Aus einer Frau, die ihrer Zeit um mindestens ein Jahrhundert voraus war, hat er eine Frau gemacht, die von einer unglücklichen Liebe in die nächste taumelt - fast als wären alle ihre Abenteuer nur Ablenkung davon, dass sie nicht den Richtigen gefunden hat. Als Denkmal wird "Königin der Wüste" der wahren Gertrude Bell also sicher nicht gerecht, als burschikoses Orient-Epos mit manchmal glücklicherweise auch ironisch gemeintem Hang zum Kitsch hat Herzogs Film aber durchaus seinen Reiz.
"Königin der Wüste" Filmtrailer ansehen
Vorgestellt von Alexander Soyez
Werner Herzog, am Samstag wird er 73, ist deutscher Filmregisseur. In Nicole Kidman hat er die Mentalität eines australischen Outbacks entdeckt.
Werner Herzog, am Samstag wird er 73, ist deutscher Filmregisseur. In Nicole Kidman hat er die Mentalität eines australischen Outbacks entdecktHerr Herzog, haben Sie mit „Königin der Wüste“ einen richtigen Hollywood-Film gedreht?
Nein, dies ist ja keine Studio-Produktion, sondern ein unabhängig finanzierter Film, in dem allerdings einige Hollywood-Stars mitwirken. Und diese Stars braucht man auch, um die notwendigen Gelder für ein solches Projekt aufzutreiben. Aber im Grunde mache ich immer noch bayrische Filme, wie sie außer mir wohl nur König Ludwig II. machen könnte.
Wie kommen Sie zu diesem exzentrischen Vergleich?
Ein Film wie „Fitzcarraldo“ könnte Hollywood auch mit einem 100-Millionen-Dollar-Budget nicht auf die Beine stellen. Die Risiken wären einfach zu groß. Auf die Ungewissheit, ob man wirklich ein 300 Tonnen schweres Schiff über einen Urwaldberg wuchten kann, würde sich ein Studio nie einlassen, weil die Versicherungen da nicht mitspielen. Wer sonst also hätte diesen Film machen können? Da kommt mir nur einer in den Sinn, und das ist Ludwig II., der diese unglaublichen Schlösser gebaut hat, anstatt das Geld in Kriegen zu verpulvern.
Wozu auch eine gute Portion Größenwahnsinn gehörte...
Ich glaube nicht, dass Ludwig größenwahnsinnig war. Er hat ja sehr gezielt gearbeitet. Und Neuschwanstein ist heute immer noch ein kulturelles Ereignis, das Millionen von Touristen nach Bayern bringt und sogar in Disneyland nachgebaut wurde.
Wie schwer ist es für Sie, einen Star wie Nicole Kidman unter Vertrag zu bekommen?
Alle Stars wollen mit mir arbeiten. Das ist tatsächlich so. Denn sie sehen, dass die meisten Schauspieler unter meiner Regie ihre besten Leistungen hervorbringen. Das betrifft etwa Klaus Kinski, von dem es 210 Filme gibt. Aber die fünf Filme, die er mit mir gedreht hat, sind seine besten Werke. Oder auch Nicolas Cage in „Bad Lieutenant“ – den hat man vorher noch nie so gut gesehen. Und das gilt auch für Nicole Kidman, die in „Königin der Wüste“ eine einzigartige Vorstellung gibt.
Und wie lautet dann Ihr Geheimrezept im Umgang mit den Schauspielern?
Man muss als Regisseur tief in die Seele des Menschen hineinschauen. Das sieht natürlich bei jedem Schauspieler anders aus, aber ich weiß eben, wie man einen Klaus Kinski, Nicolas Cage, Christian Bale, eine Isabelle Adjami oder Nicole Kidman produktiv für die Leinwand macht. Nicole Kidman hat sich mir deshalb auch völlig anvertraut. Ich habe ihr gesagt: „Ich bringe dich dorthin, wo du noch nie warst.“ Und sie wäre mir überallhin gefolgt. Nicole Kidman hat die Mentalität des australischen Outbacks – kameradschaftlich, hart arbeitend und immer gut vorbereitet.
Wie kommt es eigentlich, dass Sie zum ersten Mal eine Frauenfigur ins Zentrum rücken?
Das ist mir bisher gar nicht aufgefallen. Erst jetzt, wo ich dauernd darauf angesprochen werde, wird mir das bewusst und ich denke: „Mein Gott, warum hast du nicht schon viel früher Filme mit weiblichen Hauptfiguren gemacht?“
Was hat Sie speziell an Gertrude Bell fasziniert?
Sie war eine sehr vielschichtige Frau, die sechs Sprachen fließend beherrschte und mittelalterliche, persische Lyrik ins Englische übersetzte. Sie hat als Archäologin, Fotografin und Politikerin gearbeitet - Gertrude Bell war eine echte Abenteurerin.