"Die Bienen und das Unsichtbare" ist ein fantastisches, alle Gattungsgrenzen sprengendes Buch. Clemens J. Setz, der ästhetisch wagemutigste Schriftsteller der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, nimmt sich darin der Utopie der Plansprachen an.
Es sei ihr "Traum, Kontakt zu schaffen", sagt Autorin Ildikó von Kürthy. Sie habe mehr und mehr das Gefühl, dass viel Gutes aus einem Gemeinschaftsgefühl entstehe. So kam sie auf die Idee, ein Tagebuch mit digitalen Fortsätzen zu entwerfen.
Der Autor John le Carré ist tot. Seine Romane seien stilprägend für das Genre des Politthrillers, sagt Literaturkritiker Thomas Wörtche. Der Brite habe die Figur des "Anti-Bond" entwickelt und Geheimdienstarbeit als dreckiges Geschäft geschildert.
Die Illustratorin Kat Menschik hat über die Jahre die Figuren von Kutschers Gereon-Rath-Romanen lieb gewonnen und leidet in der beginnenden Nazi-Zeit mit ihnen mit. Sie schenkt "Olympia" ihrem Freund, der auch ein großer Fan der Krimi-Reihe ist.
Diese Geschichte einer Schwarzen Frau setzt Kraft frei, findet die Autorin Deniz Ohde. Dabei musste sie selbst nach dem Lesen erst einmal aufgebracht durch den Wald rennen. "Eines der krassesten Leseerlebnisse des Jahres" schenkt sie Freundin Marie.
Das Ausmaß der Klimakrise ist gewaltig und kann uns lähmen. Umso wichtiger, sich Etappenziele zu setzen, meint Bernward Gesang. Der Philosoph und Wirtschaftsethiker empfiehlt: Lieber gezielt spenden, als den eigenen Konsum einzuschränken.
Turteltauben, Schwarze Mörtelbienen oder Baumweißlinge bekommen wir kaum noch zu Gesicht. Auch deshalb müssten Pestizide aus der Landwirtschaft verschwinden, wird in dem Buch "Das Gift und wir" argumentiert. Es geht auch um die Zukunft des Landbaus.
Welche Auswirkungen hat das menschliche Treiben auf unseren Planeten? Was bedeutet das für die Vielfalt? Es habe durchaus seinen Sinn, dass es so viele Arten gibt, sagt die Biologin Frauke Fischer. Und erklärt, was Mücken mit Schokolade zu tun haben.
Gregor Hens schenkt das Buch von 1978, das New York noch als Sehnsuchtsort und Ort der Unschuld zeichnet, seiner gerade mal zweijährigen Tochter und hofft, dass es ihr eines Tages in die Hände fällt und es dann wie eine Zeitkapsel funktioniert.
In der tschechischen Kulturgeschichte ist Milena Jesenskás Bedeutung spätestens seit einer großen Werkausgabe von 2016 erkannt. Mit einer Textauswahl daraus kann man die engagierte und undogmatische Journalistin nun auch hierzulande entdecken.
Millionen von Tannen stehen zu Weihnachten hierzulande in den Wohnzimmern. Die Deutschen lieben ihre Tannen. Der Forstwirt Wilhelm Bode hat diesem Baum nun ein Buch gewidmet, geschrieben mit Leidenschaft und Wut.
Tochter Lola ist so alt wie das Mädchen in dem Roman und liest in der Schule zu wenig Bücher von Frauen. Darum bekommt sie das Buch, das einfach und schonungslos vom Leben auf dem Bauernhof erzählt, aber auch vom Sterben.
Die Frage, wer bei einer Feldforschung eigentlich wen untersucht, begleitet die Ethnologie seit Anbeginn. Heike Behrend schreibt mit Blick auf die Fehlschläge des eigenen Forscherlebens eine faszinierende Geschichte ihres Fachs.
Eine Autorin, die Romane schreibt und auch Computerspiele: Das ist Lena Falkenhagen. Die Unterschiede beim Schreiben seien groß, sagt sie. Spiele benötigten oft verästelte Parallelgeschichten, die dann möglicherweise kaum jemand sieht.
Wie Jakob Hein hat auch die Beschenkte eine naturwissenschaftliche Laufbahn eingeschlagen. Sie wird sich an dem Buch freuen, weil es mit Liebe erzählt ist. Es zeigt, wie sich Menschen in sich selbst verkanten und - wie schön es ist, ihnen zu helfen.
Amazon beherrscht den Buchmarkt, zu Lasten der kleinen Buchhandlungen. Denen will jetzt ausgerechnet eine Online-Plattform in England helfen. Die Läden erhalten dort virtuelle Schaufenster und 30 Prozent Beteiligung. Das könnte ihr Überleben sichern.
In ihrem Debüt "Fast ein neues Leben" erzählt Anna Prizkau in Kurzgeschichten vom Ankommen in Deutschland. Die Hauptfigur wolle ihre Herkunft verstecken – was in ihr auch Abgründe öffne, so die Autorin, die selbst aus Russland auswanderte.
In Marie T. Martins Gedichten ist die Suche nach schimmernden Momenten verklammert mit dem Wissen um Schmerz und Vergänglichkeit. Ihrem liedhaften Sprechen lauscht unser Rezensent berührt und angetan.
Für Nadia Budde zeigt "Verwobenes Leben", dass ohne Pilze gar nichts ginge auf dieser Welt. Es begeistert sie, wie diese Lebewesen geschildert werden. Sie schenkt das Buch ihrer Freundin Claudia, die das Zeug zu einer Pilzforscherin hat.
In der Flotte des Entdeckers Magellan segelt Antonio Pigafetta um 1520 einmal um die Welt. Aus erster Hand berichtet er von der Kolonisierung in Südostasien. In Christian Jostmanns Übersetzung erscheint sein Bericht erstmals vollständig auf Deutsch.
Das Christkind verletzt, Weihnachtswichtel im Streik, die Geschenke geklaut: In vielen Weihnachtsbüchern geht es dieses Jahr um die Sorge, ob das Fest überhaupt stattfinden kann. Statt aktueller Themen gibt es einige Klassiker wiederzuentdecken.
Texte aller Art, vom Krimi bis zum Schmähgedicht, liefert ein Literaturkollektiv im Berliner Brecht-Haus in der Vorweihnachtszeit. Der Erlös fließt an Ärzte ohne Grenzen, zur Versorgung von Geflüchteten auf den griechischen Inseln.
Olivia Wenzel möchte "Girl, Woman, Other" verschenken. Besser noch: Jemand soll das Buch einfach finden. Und dann baff sein - angesichts der vielen Geschichten über schwarze Frauen. Warmherzig und witzig wird von ihnen erzählt.
Inkaherrscher Atahualpa besiegt Kolumbus, segelt nach Europa und erobert die alte Welt. Dort führt er die Verehrung des Sonnengottes statt des angenagelten ein. Mit unbändiger Lust am Fabulieren zeichnet Laurent Binet eine alternative Weltgeschichte.
50 Jahre lang sind "Die drei ???" nicht erwachsen geworden. In der Graphic Novel "Rocky Beach" sind sie plötzlich um mehr als 20 Jahre gealtert. Er habe die Figuren aus dem "Fegefeuer der ewigen Jugend" befreit, sagt Autor Christopher Tauber.