Robert Glinski: Unkenrufe mit Matthias Habich, Krystyna Janda u. a. |
Robert Glinski: Unkenrufe |
Inhaltsangabe:
1989 fährt der in Danzig geborene, aber seit Kriegsende in Bochum lebende deutsche Kunstgeschichts-Professor Alexander Reschke (Matthias Habich) in seine Geburtsstadt, um für ein Buch über erotische Grabdenkmäler zu recherchieren: In der Marienkirche in Danzig soll sich ein Sarkophag aus dem 18. Jahrhundert befinden, auf dem die fünf Frauen des darin bestatteten Bürgermeisters nackt abgebildet sind. |
Filmkritik:
Robert Glinski verfilmte die 1992 veröffentlichte Erzählung "Unkenrufe" von Günter Grass. Es handelt sich um eine satirische Tragikomödie über die Vertreibungen in Osteuropa nach dem Zweiten Weltkrieg. Dieses ernste Thema wird eher heiter behandelt, so wie es der literarischen Vorlage entspricht. Die Besetzung ist hochkarätig. Ich finde, dass dieser Film die Idee des Buchs überträgt und auch den ironischen Tonfall sowie das Tragikomische der ganzen Geschichte. Die Hauptdarsteller, Krystyna Janda und Matthias Habich, sind wunderbar. Es gibt aber einige Dinge, die mir nicht so gelungen vorkommen. Was im Buch nur andeutungsweise in die Vergangenheit zurückgeht, Alexander Reschkes Vergangenheit als Hitlerjunge und Aleksandra Piatkowskas Vergangenheit in der sozialistischen Jugendorganisation, das ist mir zu plakativ dargestellt. Die Uniformen sehen alle aus, als wären sie gestern gekauft worden. (Günter Grass im Interview mit Stefanie Letkin, Münchner Merkur, 20. September 2005) Die Originalausgabe der Erzählung "Unkenrufe" von Günter Grass erschien 1992 im Steidl Verlag, Göttingen (299 Seiten, ISBN: 3-88243-222-5). Der dtv brachte eine ungekürzte Taschenbuchausgabe heraus (München 1994, 299 Seiten, ISBN: 3-423-11846-6). |
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007
Günter Grass (Kurzbiografie) |