Dagur Kári: Nói albinói mit Tómas Lemarquis u. a. |
Dagur Kári: Nói albinói |
Inhaltsangabe:
Der siebzehnjährige, hagere und kahlköpfige Albino Nói Kristmundsson (Tómas Lemarquis) lebt bei seiner tütteligen Großmutter (Anna Friðriksdóttir) in einem Haus in Bolungarvik, einer abgelegenen, tief verschneiten Kleinstadt an einem isländischen Fjord. Von seiner Mutter erfahren wir nichts. Sein Vater (Throstur Leó Gunnarsson) lebt allein, arbeitet als Taxifahrer und erwartet von seinem Sohn, dass er etwas aus sich macht, obwohl er selbst sich längst aufgegeben hat und alkoholkrank ist. Aber Nói hat keine Perspektive und sieht deshalb nicht ein, warum er den Schulunterricht besuchen und Klassenarbeiten schreiben soll. Dumm ist er nicht: Rubik's Würfel, von dem auf dem Tisch des Schulpsychologen ein Exemplar herumliegt, dreht er innerhalb einer Minute richtig zusammen. Nói ist ein sanfter Rebell, er mag sich nicht anpassen. Statt in der Schule hängt er beim Buchhändler (Hjalti Rögnvaldsson) herum oder er trinkt im Café der Tankstelle ein Maisbier. Als der Mathematiklehrer Alfreð (Guðmundur Ólafsson) wegen Nói mit seiner Kündigung droht, bleibt dem wohlmeinenden Rektor (Throstur Leo Gunnarsson) nichts anderes übrig, als Nói zu relegieren.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
Um den Traum zu verwirklichen, geht Nói mit dem Gewehr seiner Großmutter zur Bank und verlangt von der Kassiererin (Ásdís Thoroddsen) die Herausgabe des Geldes. Sie kennt den skurrilen Außenseiter, hält den Überfall für ein neues Spiel von ihm und ruft den Bankdirektor (Páll Loftsson), der dem Klassenkameraden seines Sohnes David (Greipur Gislason) unaufgeregt das Gewehr abnimmt. Nach dem missglückten Banküberfall hebt Nói stattdessen sein Sparbuch-Guthaben ab. Von dem Geld kauft er sich einen neuen Anzug. Dann stiehlt er ein Auto und fährt damit zur Tankstelle, doch Iris kann sich nicht entschließen, bei ihm einzusteigen. Nói fährt allein los. Aber die geplante Reise endet bereits am Stadtrand: Er fährt sich im Schnee fest und wird verhaftet. |
Filmkritik:
"Nói albinói" ist der erste Kinofilm des isländischen Regisseurs Dagur Kári (*1973). Es handelt sich um eine knorrige, lakonische Außenseiterballade in blassen, kühlen Farben. (Rot überflutet das Bild nur ein einziges Mal – und das ist schockierend.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006
Dagur Kári: Dark Horse |