Edna O'Brien: Das Mädchen mit den grünen Augen (Roman) |
Edna O'Brien:
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Inhaltsangabe:
Caithleen ("Kate") Brady ist einundzwanzig Jahre alt, stammt aus einem irischen Dorf und arbeitet seit zwei Jahren in einem kleinen Lebensmittelgeschäft in Dublin, das dem Ehepaar Burns gehört. Ihre Mutter ertrank vor neun Jahren. Danach wurde der Hof gepfändet und bis auf ein paar Weiden, die noch immer Caithleens Vater Jimmy gehören, von dem Wirt Jack Holland übernommen. Damit der neue Besitzer das Wohnhaus vermieten konnte, zog Jimmy Brady mit seiner Schwägerin Molly ins Pförtnerhaus, doch als Gerüchte aufkamen, in dem Haus spuke es, bat ihn Jack Holland vor einem Jahr, doch wieder ins Wohnhaus zurückzukehren und auf diese Weise zu demonstrieren, dass in dem Gebäude nichts Außergewöhnliches passiert. Um den Haushalt kümmert sich Caithleens Tante Molly, die ihrem vor langer Zeit auf der Brücke von Killaloe erschossenen Liebsten die Treue gehalten hat.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
Nach einiger Zeit merkt Caithleen, dass Eugene beabsichtigt, während neuer Dreharbeiten in Amerika, seine Frau und vor allem seine Tochter wiederzusehen. Um ihren Geliebten unter Druck zu setzen, spielt Caithleen ihm einen Brief zu, in dem sie ihm mitteilt, sie habe ihn verlassen. Bei Baba sucht sie Zuflucht und wartet ungeduldig darauf, dass Eugene kommt, um sie zurückzuholen. Baba schlägt ihr vor, mit ihr nach England zu ziehen. Sie könnten Striptease-Tänzerinnen in Soho werden. Caithleen lässt zwar zu, dass Baba Schiffskarten für sie beide besorgt, aber sie teilt Eugene die Abfahrtszeit des Schiffes mit und rechnet damit, dass er rechtzeitig am Hafen auf sie wartet und sie zurückhält. |
Kommentar:
Edna O'Briens Roman "Das Mädchen mit den grünen Augen" ist ein herkömmlich chronologisch erzählter Roman über eine alltägliche Thematik: er handelt vom Erwachsen-Werden einer Irin, die sich von den überkommenen Moralvorstellungen und den Vorurteilen in ihrem katholischen irischen Heimatdorf emanzipiert und sich gegen ihren Vater – einen despotischen, katholischen und intoleranten Säufer – auflehnt. In der Ich-Form schreibt die Protagonistin von ihrer Sehnsucht und ihrer Angst. Das wirkt sehr authentisch und ist in keiner Weise sentimental.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005 |