Vance Packard: Die geheimen Verführer Der Griff nach dem Unbewussten in jedermann (Sachbuch) |
Vance Oakley Packard: Die geheimen Verführer. Der Griff nach dem Unbewussten in jedermann |
Inhaltsangabe:Dieses Buch stellt einen Versuch dar, ein fremdes und ziemlich üppig wucherndes neues Gebiet des amerikanischen Lebens zu erkunden. Es handelt von der Art und Weise, in der viele von uns – weit mehr als wir erkennen – in ihrer alltäglichen Lebensführung beeinflusst und bearbeitet werden. Mit oft eindrucksvollem Erfolg werden in großem Maßstab Anstrengungen aufgewendet, um unsere gedankenlosen Gewohnheiten, unsere Kaufentschlüsse und unsere Denkvorgänge zu steuern, indem man sich der aus der Psychologie und den Sozialwissenschaften aufgelesenen Einsichten bedient. Bezeichnenderweise gelten diese Anstrengungen einer Schicht unterhalb unserer Bewusstseinsebene, sodass die Antriebe, die uns bewegen, oft gewissermaßen "verborgen" sind. (Seite 5)
Im ersten Teil des Buches "Die geheimen Verführer" veranschaulicht Vance Packard mit zahlreichen Beispielen, wie Verbraucher nicht nur durch das Design von Waren, sondern auch durch Verpackung, Reklame und Verkäufer beeinflusst werden. PR- und Marketingfachleute nutzen die Psychologie nicht nur, um die Menschen und deren Motive zu verstehen, sondern auch, um sie zu manipulieren. Sie haben längst erkannt, dass die Menschen sich nicht vernunftgemäß verhalten und nutzen das skrupellos aus. Vance Packard kritisiert, dass die Industrie und der Handel versuchten, Kaufentscheidungen zu veranlassen, die nichts mit den Bedürfnissen der Konsumenten zu tun haben.
Ich gebe zu, dass man wahrscheinlich nicht umhin kommt, die Bürger mit solchen Lockspeisen, wie Zugaben und sechsunddreißig Monatsraten ein bisschen zu stoßen und zu zerren, um die amerikanische Vierhundert-Milliarden-Dollar-Wirtschaft in Gang zu halten. Aber sicherlich kann unsere expansive Wirtschaft auch gedeihen, ohne dass sie es nötig hätte, Kinder zu psychoanalysieren oder die Meinung der Menschen zu kneten, oder mit den Ängsten ein Spiel zu treiben, die zu verbergen wir uns bemühen. Im zweiten Teil des Buches zeigt Vance Packard, dass die neuartigen Methoden der Werbung nicht nur von Industrie und Handel genutzt werden, sondern auch von der Politik. In der Politik schien der Weg über die Tiefenpsychologie durch die wachsende Erkenntnis gerechtfertigt, dass man sich nicht auf das vernunftmäßige Verhalten der Wähler verlassen konnte. (Seite 142) Vance Packard zitiert David Riesman ("Die einsame Masse"): Genauso wie bei der Verpackung und Werbung die "Aufmachung" an die Stelle des Wettbewerbs der Preise tritt, genauso ersetzt in der Politik die "Aufmachung" [...] jenes Selbstinteresse, das den von innen her bestimmten Menschen beherrschte. (Seite 143) |
Buchbesprechung:
Der Amerikaner Vance Packard (1914 – 1996) veröffentlichte 1957 das Sachbuch "The Hidden Persuaders". Die deutsche Übersetzung erschien im Jahr darauf unter dem Titel "Die geheimen Verführer. Der Griff nach dem Unbewussten in jedermann". Das Buch wurde ein Bestseller. |
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2009 |