Pier Paolo Pasolini: Accattone. Wer nie sein Brot mit Tränen aß mit Franco Citti, Franca Pasut, Silvana Corsini u. a. |
Pier Paolo Pasolini:
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Inhaltsangabe:
Vittorio (Franco Citti) lebt in einer trostlosen Trabantenstadt von Rom als kleiner Zuhälter und nennt sich "Accattone"; das heißt so viel wie "Bettler" oder "Schmarotzer". Weil er sich keine eigene Wohnung leisten kann, wohnt er mit der einzigen für ihn anschaffenden Prostituierten Maddalena (Silvana Corsini) bei Nannina (Adele Cambria), der Ehefrau seines Freundes Ticio, der gerade eine Haftstrafe wegen Zuhälterei verbüßt. Maddalena hatte Ticio an die Polizei verraten. Um sich zu rächen, beauftragt er Salvatore (Umberto Bevilacqua) und drei weitere Freunde aus Neapel, Maddalena zu verprügeln. Sie erstattet Anzeige, identifiziert jedoch bei der Gegenüberstellung mit Verdächtigen zwei Unschuldige und wird deshalb wegen Verleumdung zu einer Haftstrafe verurteilt.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht, Um Accattone zu überführen, beobachtet ihn die Polizei, aber statt Stella noch einmal auf den Strich zu schicken, zeigt er Verständnis für sie und bringt sie bei Nannina unter. Zum ersten Mal im Leben sucht er sich Arbeit, und weil er körperliche Anstrengungen nicht gewohnt ist, kommt er am Abend des ersten Tages, an dem er Kabelrollen verladen hat, erschöpft nach Hause. Aus Mitleid will Stella es noch einmal als Prostituierte versuchen, aber das lässt Accattone nicht zu. Er wendet sich an den Dieb Balilla (Mario Capriani) und beteiligt sich an einem Beutezeug mit ihm und Cartagine (Roberto Scaringella): Sie stehlen ein paar Salami von einem geparkten Lieferwagen. Weil man Accattone observiert, werden sie von einer Polizeistreife gestellt. Balilla und Cartagine lassen sich festnehmen; Accattone flieht auf einem gestohlenen Motorrad – und verunglückt tödlich. "Jetzt bin ich glücklich", murmelt er im Sterben. |
Filmkritik:
Als Pier Paolo Pasolini (1922 - 1975) seinen ersten Film drehte – "Accattone. Wer nie sein Brot mit Tränen aß" – stand ihm Bernardo Bertolucci als "Hilfsregisseur" zur Seite. "Accattone" ist ein bestürzendes Sozialdrama im Stil des italienischen Neorealismus und spielt im Subproletariat einer trostlosen Trabantenstadt von Rom. Die Filmtragödie wirkt nicht zuletzt deshalb authentisch, weil sie mit Laiendarstellern besetzt ist. Indem Pier Paolo Pasolini sich bewusst für die Untermalung seines Films mit Musik von Johann Sebastian Bach entschied, wollte er seinen Film auch als eine Art Passionsgeschichte verstanden wissen. |
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005
Pier Paolo Pasolini (Kurzbiografie) |