Hans-Jochen Vogel, Sandra Maischberger: Wie wollen wir leben? Was unser Land in Zukunft zusammenhält |
Hans-Jochen Vogel, Sandra Maischberger:
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Inhaltsangabe und Buchbesprechung:
Sandra Maischberger beginnt das Gespräch mit der Bemerkung, dass es vielleicht zeitgemäßer wäre, zu chatten. Hans-Jochen Vogel fragt irritiert, wohin sie denn mit ihm hätte fliegen wollen, denn er nimmt an, es sei vom Jetten die Rede. Der 84-Jährige gibt dann auch offen zu, nicht am Internet "teilzunehmen". Er lese die Süddeutsche Zeitung wie früher auf Papier, erzählt er, und lasse sich interessante Artikel aus anderen Publikationen von Bekannten faxen. Neben der Grundfrage, was eine Gesellschaft zusammenhält, beschäftigte uns die Atomkatastrophe von Fukushima und die Energiewende; die Wahl des ersten grünen Ministerpräsidenten und der Abgang des konservativen Hoffnungsträgers zu Guttenberg; die Nachwirkungen der Integrationsdebatte zwischen Sarazin und Wulff; die Revolution in der arabischen Welt und vor allem und alles bestimmend: die Finanz- und Eurokrise [...] Hans-Jochen Vogel erläutert den Inhalt folgendermaßen:
Dieses Buch bietet keine umfassende Analyse der Verhältnisse, unter denen wir gegenwärtig leben. Und erst recht keinen kompletten Zukunftsentwurf. Und es ist auch keine biografische Schilderung eines politischen Lebens. [...]
"Wie wollen wir leben?" liest sich nicht wie eine Interview-, sondern eher wie eine Gesprächsreihe. Hans-Jochen Vogel geht auf die Fragen, Denkanstöße und konstruktiven Provokationen der 40 Jahre jüngeren Moderatorin ein, zumeist ruhig und gelassen, manchmal auch etwas heftiger. Wie Helmut Schmidt, mit dem Sandra Maischberger ebenfalls intensive Gespräche führte, urteilt Hans-Jochen Vogel nicht nur auf der Grundlage umfassender politischer Kenntnisse und Erfahrungen, sondern auch eines scharfen analytischen Verstandes. Hans-Jochen Vogel formuliert seine Einschätzungen differenziert und präzise wie sein acht Jahre älterer Parteifreund und denkt wie dieser weit über die Tagespolitik hinaus. Dabei zeigt er trotz aller Skepsis eine zuversichtliche Grundhaltung. |
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2016 |