Paul Watzlawick: Anleitung zum Unglücklich-Sein |
Paul Watzlawick: Anleitung zum Unglücklich-Sein |
Inhaltsangabe:
Wirkungsvoll ist es, sich nur an schöne Erlebnisse zu erinnern, die Vergangenheit zu verklären ("die gute alte Zeit") – und sich über die unbefriedigende gegenwärtige Situation zu ärgern. Auch das sture Festhalten an bisherigen Verhaltensweisen unter veränderten Bedingungen führt zielsicher zu Misserfolgen. Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht's mir wirklich. – Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an: "Behalten Sie sich Ihren Hammer, Sie Rüpel!" Mit dem ironischen Satz "So hoffnungslos einfach ist die Lösung" beendet Paul Watzlawick sein unterhaltsames Buch "Anleitung zum Unglücklich-Sein". |
Buchbesprechung:
Mit Anekdoten, Aphorismen und pointierten Geschichten erinnert uns Paul Watzlawick (1921 – 2007) in seinem Bestseller "Anleitung zum Unglücklich-Sein" an weit verbreitete Methoden, die uns "helfen", unglücklich zu sein oder zu werden. Eigentlich zeigt der Psychotherapeut, wie wir uns selbst erfindungsreich im Weg stehen, aber er verpackt seine Kritik auf originelle Weise: Er tut so, als sei Unglücklichsein erstrebenswert und als habe er einen entsprechenden Ratgeber geschrieben. "Anleitung zum Unglücklich-Sein" ist keine tiefschürfende Abhandlung, sondern ein amüsantes Brevier, bei dessen Lektüre wir uns hin und wieder an die eigene Nase fassen. Zugleich kann man "Anleitung zum Unglücklich-Sein" als Parodie auf das Genre der Lebensratgeber-Literatur lesen. |
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2003/2007
Paul Watzlawick: Vom Schlechten des Guten oder Hekates Lösungen |