NOTRE DAME
Wann immer uns leutselige
Herrscher liebevoll als ihre
Landeskinder ansprachen,
wussten sie gleichwohl, dass
wir de jure & de facto ihre
undankbaren Untertanen sind,
solange die historischen Umstände
ebensolche waren.
Wann immer der noch unbeamtete
Führer von seinen vielen Verehrerinnen
darauf angesprochen wurde, wie er es
mit der bürgerlichen Ehe hielte,
sagte er, seine Braut sei Deutschland.
Tatsächlich heiratete er erst im nahenden
Angesicht des Todes seine Geliebte,
um sich mit ihr final zu entleiben.
Als
der Bundespräsident Gustav H.
einmal gefragt wurde, ob er Deutschland
liebe, erklärte er, seine Frau (eine gewisse
Hilde) zu lieben. Erstaunlicherweise
haben ihm die meisten Deutschen
diese galante Umgehung der Vater=
landsliebe nicht allzu übel genommen,
vermuten seine unpopulären Urenkel.
Seit unsere wiedervereinigte Nation
von einer kinderlosen, verheirateten
Physikerin längstens regiert wird,
gefallen sich die männlichen Medien
und die deutschen Stammtischler
in der despektierlichen Benennung
der Bundeskanzlerin als Mutti.
Typologisch gesehen trifft dies zu,
doch seit wann wählt man Muttis
einfach ab, wenn mal wieder die
Suppe angebrannt ist zufolge
der Großwetterlage? Deshalb
bitte keinerlei Mutter- & Familien=
schutz für jegliche Obrigkeiten!
Danke, Du spottlüsterner, ungeküsster,
allweil nachplappernder
Volksmund…
|