Textproben:
„Wie es der Boden enthält, kommt es heraus…“
Ereilend „Leck“, „Kerbel“, „Elle“, „Elbe“, „Rebell“, „Beben“.
Erlangte Lottergeist Endler einst enigmatischerer Rampen Bistro?
Erkundend: Likör kürt einen Eiertanz rechtens beliebig.
Ereifernd: Langmut kann Erasmus eine Rippe bereiten.
Ererbt: „Leckerer Kerbel“ 1 einte Raben-Braten.
Erraten: Labello-Koriander? Einerlei „Erle“? Reglose Berberitzen?
Erbötig: Lego-Krücken enden eilfertig, Regulierungen beiderseits.
(Akronymgedicht auf „Elke Erb“, S.171)
[…] DAZWISCHEN ARTIFIZIELLE SPRECHTEPPICHE als Inseln im Fortlauf der Splitter (rasselnde Wortfolgen; phonetistische Spielchen). Also (quasi-) dialogische Splitter, teils in die Irre führend, zum einen, und zum anderen „Sprechteppiche“, und beides aneinander abprallend wie be- und geschnitten.
Die KÜNSTLICHKEIT der Evokationen bleibt offen gelegt. Eine manieristische Doppelverneinung gibt den zentralen Satz circa in der Mitte: erst wieder nicht dort sein zu wollen, wo man immer schon nicht sein wollte. Ein sich wo Befinden wird verunmöglicht, man ist von Sprache zugeschwappt.
Gerade zu Beginn sollen falsche Fährten gesetzt sein. Die eröffnenden Dialoge vermitteln Situationen, die dann nicht weiterverfolgt werden. Dennoch, und gerade deshalb, werden die Dialoge zuweilen ins Übergenaue persifliert. […]
BEGELITVOLK: Da mir Sprache den Sprecher immer auch auszulachen scheint, egal was er spricht, ist davon auszugehen, dass sie, wenn wir sie benutzen, nicht nur ein Verstehen oft verhindert, sondern dabei zugleich auch die Position eines Schalks in sich trägt. Insofern ist es schlüssig, den Text durch einen Papagei zu begleiten […]. Der andere konstante „Begleiter“ heißt schlicht SCHNITT […]. Schnitte zeigen sich auch in manchen Details (etwa das zu Wortbeginn gekappte „A“ bei „mpullen“ etc.). Und: Es ist ein Eintreten für „einen immer wieder aufs Neue zu überschreitenden Schwellton“ […]
(Auszüge aus Notizen zu dem Hörstück „Der Schluck auf der Lücke“, S.262f.)
© 2015 Klever Verlag, Wien