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Geboren 1920 in Mailand. Germanist und Literaturkritiker. Als Sohn eines jüdischen Rechtsanwalts wurde er in den dreißiger Jahren in Italien nicht mehr zum Studium zugelassen. Im Schweizer Exil lernte er 1943 den Philosophen Lucien Goldmann kennen, der ihm die Thesen von Georg Lukacs näher brachte, insbesondere dessen zentrales Werk "Geschichte und Klassenbewusstsein" (1923). Nach dem Krieg kehrte Cesare Cases nach Italien zurück, wo er Mitglied der Kommunistischen Partei wurde. 1956/57 Arbeit als Lektor in der DDR. 1958 Austritt aus der Kommunistischen Partei. Er lehrte an den Universitäten von Cagliari, Pavia und in Turin, wo er dem intellektuellen Zirkel um den Einaudi Verlag angehörte. Ab 1954 als "Berater für die deutsche Literatur." Cases übersetzte bzw. regte Übersetzungen an von den Gebrüdern Mann, Arno Schmidt, Hans Magnus Enzensberger, Peter Weiss, Uwe Johnson, Max Frisch, Friedrich Dürrenmatt, Thomas Bernhard u. v. m. Cases ist auch der hohe Bekanntheitsgrad der Schriften von Walter Benjamin in Italien sowie der Thesen der Frankfurter Schule von Theodor W. Adorno bis Horkheimer zu verdanken. Bekannt wurde Cases mit seinen "Saggi e note di letteratura tedesca", die 1969 auf Deutsch unter dem Titel "Stichworte zur deutschen Literatur. Kritische Notizen" erschienen. 2005 starb Cesare Cases im Alter von 85 Jahren.
Publikationen (Auswahl):
Stichworte zur deutschen Literatur. Kritische Notizen. Wien: Europa Verlag, 1969. Thomas Mann. Una biografia per immagini. Pordenone: Ed. Studio Tesi, 1982. Su Lukacs. Vicende di un'interpreta zione. Torino: Einaudi, 1985. Il testimone secondario. Saggi e interventi sulla cultura del novecento. Torino: Einaudi, 1985. Patrie lettere. Torino: Einaudi, 1987. Ade, Ihr Zöpfe der Loreley. Über Deutschland, die Deutschen und deutsche Literatur. Hamburg: eva, 1996. La fredda impronta della forma. Arte, fisica e metafisica nell'opera di Ernst Jünger. Scandicci, Firenze: La Nuova Italia Ed., 1997. Confessioni di un ottuagenario. Saggine. Roma: Donizelli Ed., 2000.
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