Geb. 1921 in Wien. Schriftstellerin. Als "Halbjüdin" Repressionen durch die Nationalsozialisten wie der Verweigerung eines Studienplatzes ausgesetzt. Im Zweiten Weltkrieg dienstverpflichtet, nach 1945 Beginn eines Medizinstudiums (1947 abgebrochen). 1948 Veröffentlichung des ersten und einzigen Romans "Die größere Hoffnung". Ab 1950 Lektorin bei S. Fischer und Assistentin an der Hochschule für Gestaltung in Ulm. 1953 Heirat mit Günter Eich. Auftritte im Kontext der Gruppe 47. Erzählungen, Kurzprosa, Hörspiele. Ilse Aichinger stirbt am 11. November 2016 kurz nach ihrem 95. Geburtstag in Wien.
Auszeichnungen: u. a. 1952 Preis der Gruppe 47 (mit "Spiegelgeschichte"), 1971 Nelly-Sachs-Preis, 1983 Franz-Kafka-Preis, 1995 Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur, 1997 Erich Fried Preis, 2000 Joseph-Breitbach-Preis der Mainzer Akademie der Wissenschaften, 2002 Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln, 2015 Großer Kunstpreis des Landes Salzburg.
Publikationen (Auswahl):
Die größere Hoffnung. Roman. Amsterdam: Querido, 1948.
Rede unter dem Galgen. Erzählungen. Wien: Jungbrunnen, 1952.
Zu keiner Stunde. Szenen. Frankfurt: S. Fischer, 1957.
Eliza, Eliza. Erzählungen. Frankfurt: S. Fischer, 1965.
Verschenkter Rat. Gedichte. Frankfurt: S. Fischer, 1978.
Eiskristalle. Humphrey Bogart und die Titanic. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 1997.
Das Verhalten auf sinkenden Schiffen. Reden zum Erich-Fried-Preis 1997. Salzburg, Wien: Residenz, 1997.
Film und Verhängnis. Blitzlichter auf ein Leben. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 2001.
Kurzschlüsse. Wien. Wien: Edition Korrespondenzen, 2001.
Unglaubwürdige Reisen. Frankfurt a. M.: S. Fischer, 2005.
Subtexte. Wien: Edition Korrespondenzen, 2006.
Es muss gar nichts bleiben. Interviews 1952-2005. Wien: Edition Korrespondenzen, 2011.
Eine ausführlichere Publikationsliste finden Sie hier.