Leseprobe:
„schlaflos“
diese nächte
wenn gedanken
den schlaf auspeitschen
sind wie ein halbwüchsiger tod
oder vielmehr ein plastisches sterben
ein wachtraumtorso
mit seelenschrammen
(Seite 18)
„das perfekte gedicht“
gibt es nicht
ein paar dutzende
hervorragende
einige hundert wirklich gute
und milliarden schlechte gedichte
das perfekte gedicht
gibt es nicht
gott sei dank
oder wem
auch immer
(Seite 43)
„lebendiges bild mit tod
allgegenwärtig“
immer wenn du
das leben so richtig spürst
ist er da
auch da
immer allgegenwärtig
das kurze frösteln
nach dem regen
die ungewollte träne
die einen leichten
schleier über deine
augen wirft
und die schwarzbraune katze
die unter den weinreben
auf der lauer liegt
(Seite 16)
© 2014 Verlagshaus Hernals