Leseprobe
LANDSCHAFT HINTER DEN HÄUSERN – FÜR L.
Kaffeegeäst.
Sequenzen für Träume?
Du zitierst nur die Zäune.
Die Industriegebiete, in der Ferne,
die ein Vogelschwarm besiegte,
der dann vor einem Auto floh.
Diese Groschen des Lebens, Lärms,
dieser Laut,
den der Maschendraht macht, auffallend,
durchfallend
als wäre jedes Loch ein Ring, jede Stange
eine Achse.
Gruben, Felder, Schutt und Schotter.
Porzellanhimmel von Postkarten.
Zur Landschaft Verrieseltes.
Aber die Dinge sind genauso Schweden
wie Schwindsucht. Der Ausblick, der Anblick.
Es dämpfen Trotz, Kalkül und Kopfwind
in der nussgeknackten Luft.
Anfachen tut was, wie kurze Sätze, die die Zeit
und nicht man selber spricht.
Wo sind die Tiere,
die die Knochen ihrer Vorfahren suchen?
In mir
steckt ein Rumpf in einem Paar Armen,
in einem Hals, in einem Haupt.
Kaltgewordene Rohre.
Was meinst du mit: zulasten?
Der Regen fällt wie Welken und Wachsen.
Asche, Laub, Kaffee und Zwitscherfinger.
Die eine alte Glocke, mit Inschrift. Unsere Kreide.
Meine Hand, mein Atem. Die Schau.
Geäste. Viel angenehmer hebt sich alles
ab von einer Stille.
© 2017 edition offenes feld, Dortmund