Leseprobe:
"Ich sage Ihnen, Wells, eine Frau, die den Psychoanalytikern in die Hände gefallen ist, wird für jede Verwendung unbrauchbar! Glauben Sie mir, meine Herren, unter dem Deckmantel der Ich-Stärkung betreiben die Analytiker in Wirklichkeit eine skandalöse Zerstörung des menschlichen Wesens. Unschuld, Großzügigkeit, Reinheit … das alles wird zwischen ihren groben Händen zerrieben! Ich flehe Sie an, Wells: Wenn Sie sich das nächste Mal auf Zeitreise begeben, rufen Sie doch den Doktor Freud an, wie es Friedell getan hat, und fordern Sie ihn auf, seine Lust, die Rätsel des Gehirnbaus zu lösen, zu bezähmen! Fordern Sie Freud im Namen der Zukunftsmenschheit auf, den Beruf zu wechseln und die Psychoanalyse bleiben zu lassen! Sagen Sie ihm, er wird damit nichts als Schaden anrichten, irreversiblen, immensen Schaden! Er wird die Gesellschaft in eine Therapiegesellschaft verwandeln und die Menschheit in die globale Neigungsgruppe "Zwangsneurose". Er wird jede häusliche Gemeinschaft zerstören. Er wird den unglücklichen Menschen erschaffen. So furchtbaren Schaden wie die Psychotherapie wird keine der Religionen anrichten, und sei sie noch so blutrünstig und brutal. Sie wird eine ganze Gesellschaft zerstören." Das Zukunftswesen zitterte und schluckte das fünfte Xanor hintereinander. "Meine Psychoantibiotika, Wells! Meine last line of defense." Altenberg wollte auch noch eine Tablette haben.
(S. 230)
© 2017 Picus Verlag, Wien