Leseprobe:
Der Streit wäre vermutlich gar nicht eskaliert, wenn sich ihre Mutter nicht eingemischt hätte. In ihren Augen war Maren an allem schuld. Sie zerstöre die Familie, hatte Vera gesagt, lege es darauf an, sie, ihre Mutter, für was auch immer zu bestrafen, trete Roberts Großzügigkeit mit Füßen, treibe einen Keil zwischen sie und ihren Mann. In diesem Ton war es weitergegangen. Roberts Versuche, sie beide zu beruhigen, hatten an jenem Abend nichts bewirkt. Vera hatte gesagt, er solle verschwinden. Was sie ihrer Tochter zu sagen habe, gehe ihn nichts an.
Sie hatte sie angestarrt. Es war ein Blick, den Maren kannte. Ein Blick, der immer nur ihr gegolten hatte, nicht den anderen, nicht den Brüdern, nicht dem Ehemann, nicht den Freunden.
(S. 11 f.)
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