wir stehn noch auf ein
zwei beinen, wir atmen und
schwatzen vor lust. bis in die
träume fehlt es an scheinen. und
keine will was von brust-
schwund hören.
wir heulen noch ein
zwei tränen, motoren, klicken
pünktlich die herzform an. alles
flimmert. keine hat was geschworen.
jede trällert die terz, die sie kann, bis
zum umfallen.
wir schrein noch ein
zwei mal ums leben, auf
festen, in betten, büros.
aus hälsen, die von rücklauten
kleben. bevor wir wir in europäischen
klos verschwinden.
(S. 10)
4
da wo du jetzt bist: sind die bäuche
dünen die hände oasen der wind
fegt über deine brüste und der stolze
atem der die du am meisten begehrst.
da wo du jetzt bist: züngelt dir
die deren wüste du gewachsen sein
möchtest wasser aus den trockenen
winkeln wo du's am gar liebsten hast.
da wo du jetzt bist: kommt
nie die spitze luft an der die
dämmerung die klingen wetzt und
ausholt nach deinem herzen.
da wo du jetzt bist: wachsen aus den
mündern salamander und die du am
meisten bewunderst baut neu immer
dir dieses bett in den sand: fragen
betörung wie wortlos vor mut. du
kannst nicht mehr warten. deine
schultern so breit wie du sie bestellst.
(S. 34)
(c) 1998, Wieser, Klagenfurt, Salzburg.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.