tatsächlich läutet's kurz darauf und die tür geht auf, und stehn doch glatt drei polizisten im wohnzimmer und fangen an, auf mich einzureden: was ist mit ihnen, was machen sie da, warum betteln sie, wen wollten sie besuchen, kennen sie diese frau überhaupt, wovon leben sie, warum gehen sie dann betteln, kommen sie mit.
haben mich in die mitte genommen, die hausmeisterin hat hinter mir noch so höhnisch gesagt: jetzt wird ihnen niemand mehr stören beim essen, haben mich zum streifenwagen vorm haus geführt und mich zur rossauer lände gebracht. dort, in einem wachzimmer, da habens so blöd herumgeredet, ein fotomodell, das bei wildfremden leuten anklopft und um was zu essen fragt, und ham blöd gelacht, haben mich kurz verhört, wollten alles wissen, ausweis hab ich leider keinen mitgehabt, dann hams die personalien die ich ihnen gegeben hab überprüfen lassen, dann so fragen, ob ich vielleicht drogen genommen hab, lsd gespritzt oder haschisch, ich sag immer wieder, die sollen mich freilassen, ich hab nichts getan, aber ich muß mich -, für ihre logik, für deren auffassungs-vermögen muß ich mich in widersprüche verwickelt haben, die haben vieles einfach nicht verstanden, aber was verstehen polizisten schon [...] (S. 124f.)
© 2000, Deuticke, Wien, München.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.