Steve ist die zweite Leiche mit gleichen Symptomen. Also Kehle durch, Bauch auf, Herz raus. Gefunden auf dem Gästeparkplatz der Pension Gloriette im 13. Bezirk, Montag, kurz nach sechs Uhr früh, im Kofferraum eines Mietwagens. Vom Nachtportier, der nach Dienstschluß heimfahren wollte und sich gewundert hat, daß der Wagen jenes deutschen Gastes, der doch am frühen Sonntagabend abgereist ist, immer noch am Parkplatz steht. Mit der Reisetasche am Rücksitz und mit unversperrten Türen.
Trainer, Doc und Computer machen einen zufriedenen Eindruck, als ich die Augen schließe und stumm nach der Couch im Gästezimmer rufe.
"Schlaf eine Runde, Kurtl", sagt der Trainer. "Wir holen dich dann."
"Wozu?"
"Du willst doch sicher wissen, wer es gewesen ist."
"Dazu brauch ich kein Computerspiel. Das weiß ich auch so", sage ich. Und sehe mit geschlossenen Augen, wie Trainer und Trash wissende Blicke wechseln und mitleidig nicken. (S. 157f.)
(c) 1997, Haymon, Innsbruck.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.