Und in Wirklichkeit geht es doch um etwas anderes, denke ich später, es muss irgendwo vor Aiton gewesen sein, auf der fast neunzehn Kilometer lang ganz leicht abwärts führenden, schnurgeraden Straße. Weil ich ein paar Ziele gehabt und alle erreicht habe. Alle. Und dann bricht eines nach dem anderen zusammen. Zuerst das Ende meines Traumhauses, jetzt das Ende der sogenannten Lebensbeziehung. Welches Ziel kann ich mir noch als Leuchtfeuer an den Horizont stellen. Mont Ventoux geht gerade noch, oder ein Konzerttermin in einer Woche. In welches Lebensziel aber soll ich jetzt noch Energie investieren, wie man heute so sagt in der Sprache der Händler. Oder anders: Was kann ich noch wollen, wenn später ohnehin alles immer zusammenbricht. Verstehst du? Es ist mir noch immer nicht klar, wie ich aus dieser Ecke herauskomme, wonach alles zwangsläufig den Bach hinunter geht. Im Moment tue ich nichts als irgendetwas dahin. Gerade noch das Nächstliegende. Ein paar Tage lang treten. Jetzt einen Schlafplatz suchen, weil es dämmrig wird.
(S. 192 f.)
© 2008 Kitab Verlag, Klagenfurt - Wien.