Vor der Volksschule die Gemüsebeete. Die die Großmutter beackert. Der Schuldirektor verschränkt die Arme am Rücken. Im Geräteschuppen suchen die Enkel Holzstücke. Auf die Bank werden sie unter die Sonne gesetzt. Schnupfenbakterien muß man ausschwitzen. Nach der Tortur vergibt der Großvater Malzzuckerl. Er behütet seine Ohren mittels Wattepfropfen. Man darf den Großvater nicht erregen. Angina pectoris ist stets im Verzug. Im Wohnzimmer geht der Schuldirektor auf und ab. Während die Schuldirektorin Tee kocht. Nach dem Abendessen knabbern die Großeltern Zuckerwerk. Weit über die Bettkante gereckt. Fernsehe ich mit. Unterkleider in Schwarz und Weiß. Eine Gemeinheit das Programm, sagt die Großmutter. Nachdem das Fernsehgerät abgeschaltet ist. Verrichtet der Großvater seine Kontrollgänge. Ob alle Fenster und Türen verschlossen sind. Ob ordentlich Staub gewischt ist. Ob die Schreibtischlade versperrt ist. Inzwischen hat die Großmutter das Geschirr besorgt. Auf dem Bett sitzend. Nimmt der Großvater seine Medizin gegen Angina pectoris. Und die Ohrentropfen. Die Großmutter hat den Nachttopf für ihren Gatten bereitgestellt. (aus: Forsthaus, S. 20)
Angst. Wenn mich der Schuhplattler über seine Schultern in den Hochstütz hebt. Mein Gesicht auf den Bretterboden hinzustürzen droht. Der Spielmann spielt auf. Der Schuhplattler kommt ins Wanken. Und lacht leutselig. Meine Geschwister und ich sind die anständigsten Grüßer im Heimatverein. Das freut die Obfrau. Da sieht man die Erziehung, sagt der Spielmann. Das rosa Fleisch unter den Dirndlmiedern sieht weg. An den Landesfeiertagen marschiert der Heimatverein über die Staatsbrücke in der Landeshauptstadt. Als ich die Klassenvorständin unter den Schaulustigen entdecke. Drehe ich ihr stolz meine Tracht zu. Sie winkt kaum. Für sie bin ich brav. Im Bus kommen die Burschen rasch zur Sache. Er steckt ihn wirklich hinein, sagt die Freundin des Mädchens mit dem hochroten Kopf. Die Fünfzehnjährigen stoßen darauf mit ihren Bierflaschen an. Die sie wie die Würstel vorher vom Land bezahlt bekommen. Dann stecken alle Burschen zumindest ihre Zungen in die Mädchen. Das nächste Mal wollen sie es dem Draufgänger in der feuchtheißen Möse nachtun. Während die Trachten-Drillinge die Obfrau und den Spielmann brav grüßen. (S. 43)
© 1997, Bibliothek der Provinz, Weitra.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.