irgendwem
entdeckung
mancher tage lagert ein körper
schwerfällig wie ein klotz im schatten
seines eigenen namens bis er von
lichtskalpellen geschnitzt schrecklich
lesbar also gleich in buchstabenspäne
zerfällt schleppe ich mich zurück in
den wald in harzige hoffnung dass
mich vielleicht ein baum verschlingt
dessen wurzeln ungebrochene sätze
die irgendwem abends ins tagebuch
greifen in zügiger schrift
bleib ich unentdeckt
(S. 21)
idyll
reichlich sonne tiefblau
der himmel stürzt in die flügel
ein engel überm kruzifix schwebt
die seilbahn bergan und bergab
ziehen wälder ein lächeln
setz ich auf dies idyll
unfrankiert noch vergilbt
schon in den ecken
zähls kleingeld und kauf
(S. 33)
© 1999, Haymon, Innsbruck.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.