Aus Liebe gemacht
Aus Liebe gemacht,
heut, bis jetzt, alle Zeit
in dich vernarrt,
Frau, du erdrückst mich,
übertreibt nicht,
laß dich erbarmen.
Für immer dir treu,
was soll dein Liebster sein,
eng vertraut, streng verschwiegen?
Wie nur, wenn ich's soll.
Suchst du Gesellschaft,
halt dich dazu bereit,
so du sie hast,
hör zu, glaub, was du siehst,
meinst du es ehrlich,
nimm keinen Schaden.
Mein höchstes Glück, nichts reu
dich je davon,
die Freuden sollen wiegen.
Schweig, dran tust du wohl.
Der mir Freude macht,
wovon mein Herz sich nährt,
bin nur dein Weib,
einzig und allein,
das zu dir hält,
lieb mich ganz ohne Leid.
Der, der zu mir steht,
nie Zweifel hat an mir,
der Wahrheit sollst du glauben,
wer lügt, braucht keine Acht.
Ein harter Schlaf plagt
mich, bis die Nacht vergeht,
die Traurigkeit
will sich nicht legen,
wer was erzählt
und dich wie verleumdet.
Was man sagt, ist falsch,
und der Argwohn tut weh,
laß mich geh'n ohne Schmerzen,
läuft die Zeit für uns ab.
Das Herz war mir schwer,
wie leicht kommt es mir vor,
das macht nur dein Leib,
nah will ich dir sein.
Und verlangt dich
nach mir, ist es dein Recht,
nur ein einziges gib,
überlaß mir,
mich dir anzuvertrauen,
jeden Tag, jede Nacht.
Wenn du mir nicht mißtraust,
dann sag es mir jetzt, schnell,
denn wenn du gehst,
werde ich hier sein,
kein Abenteuer
wagt genauso viel.
Was man uns nachsagt,
nicht das Beste,
das nimm dir nicht zu Herzen,
komm lieber wieder, rasch.
(S. 37/38)
© 2010 Folio Verlag, Bozen-Wien