Es Patter schreckt hoch, richtet sich auf. Das Kissen vollgeschwitzt. Er mag keinen Schweiß. Kennt er nur aus der Küche. Sonst kein Schwitzen. Patters Kopf schmerzt.
Nur meine Füße schwitzen, denkt er.
Drei Meter und dreißig Zentimeter, flüstert er.
Denkt an das Gespräch mit dem Anwalt. Vor nicht ganz einer Stunde muss es gewesen sein.
Der Spion an der Tür öffnet sich kurz, schließt sich wieder. Kontrollgänge. Immer wieder. Ob er sich nicht aufschlitzt? Womit?
Der Richter wird Sie fragen, hatte sein Anwalt gesagt, vor einer Stunde vielleicht, ob Sie sich über die Tragweite Ihrer Aussage bewusst sind. Ich rate Ihnen, uns auf nicht schuldig plädieren zu lassen.
Uns?
Patter verstand nicht. Welche Tragweite? Bleiben Tote nur bei schuldig tot? Oder umgekehrt? Welche Tragweite?
Deshalb hatte er genickt und gemeint, das sei in Ordnung. Er wisse, was er getan habe. Schon bei seiner Überführung habe er gesagt, er wolle alles sagen und die Sache hinter sich bringen. Obwohl die Polizisten gemeint hatten, er solle besser still sein.
Der Anwalt hatte genickt, woraus Patter schloss, dass die Polizisten recht gehabt hatten.
Aber schon damals hatte Patter erzählt. Von Anfang an. Die zwei Polizeibeamten werden als Zeugen geladen sein.
Ich bin es gewesen, sagte Patter. Vor einer Stunde vielleicht. Daran zweifeln Sie doch nicht?
Nicht deswegen, hatte der Anwalt geantwortet.
Schuldig, hatte Patter noch einmal betont.
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© 2010 Otto Müller Verlag, Salzburg