Das Verschwinden des Lebensproblems
Wer Schweigen nicht zu deuten vermag, soll stumm bleiben.
Draußen ein Septemberregen. Bald regne ich mit.
In dürren Sätzen: seine Lebensdiät.
Nur keine Ergebnisse vortäuschen. Immer schön beim Regen bleiben.
Ich schlüpfe in die alten Kleider hinein, es sind Lumpen, also passen sie noch.
Im Traum im Konflikt mit Gesetzlosen. Von einem asiatischen Mafioso bedrängt. Er schien mich zu lieben. Kannte mich freilich kaum. Man kann mich nur lieben, wenn man mich nicht kennt.
Die Hochstimmung, flüchtig, sehr traumnah; inmitten der Verstimmung. Die Verstimmung ist der Klang des Lebens.
Ein anderer würde jetzt vielleicht dem Fallen der Tropfen von den Blättern des Baumes vor meinem Fenster ein Quäntchen Poesie abgewinnen; mich strengt schon die bloße Mitteilung an. Als wär’s eine kunstvoll gedrechselte Lüge, die jeder Überprüfung standhalten müsste.
Es ist zu spät, ein Landstreicher zu werden. Das hätte man von klein auf üben müssen, das Landstreichen. Wahrscheinlich ist das Verwahrlosen eine Kunst, die beileibe nicht jeder erlernt.
Auf meiner Nasenspitze sitzen fünftausend Engel, was ich aber niemals zugeben würde. Dabei hab ich sie gezählt.
Alle Schönheit verbannen. Auf den Schmutz starren. Darin sich erkennen.
Ein Alleinunterhalter, einer, der ganz allein sich selbst unterhält. Mein erlernter Beruf.
(S. 17f.)
© 2010 Ritter Verlag, Klagenfurt, Graz und Wien