Mahlers Versteckspiel
Mahler spielte
noch als Erwachsener
Verstecken.
Er versteckte sich aber nicht
hinter Kästen und Türen,
er verkroch sich nicht
unter Tisch und Bett,
er verbarg sich nicht
in einem Gebüsch,
er hockte nicht verdeckt
in einer Astgabel.
Mahler versteckte
sein zweites Ich
in den Noten
während sein anderes
spazierenging.
(S. 29.)
Mahlers Muse
Mahlers Muse
hieß Natalie Bauer-
Lechner.
Sie stand ihm
zur Seite
wie ein Kamerad
dem andern.
Nie sprang
die Flamme
der Leidenschaft
über.
Mahlers Museküsste ihnnie.
Dennoch ließ sie ihn
zwölf Jahre lang
nie im Stich.
(S. 34.)
Maiernigg
Die Fünf Gesänge.
Die Kindertotenlieder.
Alma erschrickt:
Du malst den Teufel
an die Wand!
Drei Jahre
der Teufel an der Wand:
Ruhe gebend.
Wartend.
Auf seine Zeit.
Die kommt.
(S. 68.)
© Hugo Schanovsky: Mahlers Weg. Prosagedichte