p.s.
ist sprache selbst ein stück natur
ist natur selbst ein stück sprache
ist sprachnatur nur sprache selbst
ist sprachnatur das innerste der sprache
ist sprachnatur ihr äußerstes
ist sprachnatur natur der sprache selbst
ist selbst natur nur sprache
ist alle sprache nichtnatur
ist aller anfang sprache
ist nicht das wort natur nur sprache
ist nicht das wort natur niemals selbst natur
ist natur das wort das denken macht
ist natur das wort das wundern macht
ist natur das wort das staunen macht
oder
ist nur das wort natur natur
ist nur das wort natur des denkens
ist nur das denken sprache
und ist daher die sprache wort und macht
natur
und macht sie manchmal denken
oder
ist sprachnatur ein stück
ist sprachnatur ein stück natur nur
ist sprachnatur nur ein stück sprache
und heißt das stück selbst sprache
oder ist die sprache schon das stück
unter umständen lässt sich jedenfalls sagen
wer andern ein stück sprache ist
fällt selbst hinein
über hängende gärten (Auszug, S. 148)
hin
gestreckte offen verborgen versteckte
pracht lust geheim laube in bögen gezogen
beschnitten und wild mild gerundet und kantig
geheckt himmlisch und grantig im blick alt
neu natürlich gewachsen privat volks und stadt
zu gehörig und lauschig im flüstern verlogen
auf anhöhen in buchten und senken versunken
und wiedererweckt zwischen zäunen gezähmt
zwischen mauern vergraben zum friedhofsgartenund immer begrenzt eingesperrt zone und
abbild von bildern und schatten in liebesgedichteverfallen verwunschen zum wunsch traum
haft goldener käfig im sonnigen glanz hass
ideal so ein himmel auf grund und
auf boden und erden gebracht ganz
schlaraffen konstrukt und obszön wie
ordnungsbeflissen auf geräumt sauber
gehalten und aus gestülpt aus dem menschen
gehirnareal in spuren gelegt windung
nach innen und außen gezogen als
anfang und ende erzählt sich im glühen bei tag
und in unzähligen nächten ob tausend ob eine
(...)
© 2012 Haymon Verlag, Innsbruck-Wien.