Was wir sehen, ist, dass es Herbst wird. Die Trauben hängen reif an den Weinstöcken, die Pumpen ächzen lauter als im Sommer, das Rheuma in diesen ersten kühlen Nächten, die Anzahl der Vögel über den Weinhügeln steigt. Stare üben Wolkengebilde, lange lockere Nebelschwaden, dichte schwarze Schafwollwolken, mächtige Gewitterzellen, neckische Rauchkringel. Wo sie sich niederlassen, bleibt keine einzige Traube übrig. Ich rudere mit den Armen und bekomme zum Dank weitere Wolkenformationen vorgeflogen.
Wir wandern einen der vielen kleinen Wege entlang, biegen ab, gehen einen anderen Weg weiter, lassen uns treiben.
"Es muss doch zu etwas gut gewesen sein, dass ich dem Bundeskanzler die Torte ins Gesicht geworfen habe", sage ich.
Hans schweigt weiter und beobachtet die neuesten Starkunstwolken.
"War es zu gar nichts gut?", frage ich ein wenig später.
Hans zündet sich eine Zigarette an. Die Starwolke lässt sich in einen Weingarten fallen.
"Wir haben ein halbes Jahr Urlaub", sagt Hans dann. "Wir können Krummvögel suchen."
"Ist das mehr oder weniger, als wir vorher konnten?", frage ich ihn.
"Ich weiß nicht", sage [sic] Hans.
Ich renne auf den Weingarten mit den Staren zu und schreie, so laut ich kann. Natürlich nur, um die Stare zu vertreiben. Das gelingt.
S. 169 f.