Die deutsche Gesinnungsästhetik
Noch einmal: Christa Wolf und der deutsche Literaturstreit. Eine Zwischenbilanz
Von Ulrich Greiner
Der deutsche Literaturstreit, der mit der Auseinandersetzung um Christa Wolfs Erzählung „Was bleibt“ begonnen hat, geht weiter. Mit dem Ende der Zweiteilung Deutschlands ist auch das Ende der literarischen Teilung gekommen. Die Literaturen der DDR und der Bundesrepublik sind zum Rückblick freigegeben. Die ersten Abrechnungen und Apologien sind bereits erschienen. Es geht um die Deutung der literarischen Vergangenheit und um die Durchsetzung einer Lesart. Das ist keine akademische Frage. Wer bestimmt, was gewesen ist, der bestimmt auch, was sein wird. Der Streit um die Vergangenheit ist ein Streit um die Zukunft.
Die derzeit herrschende Lesart läßt sich etwa so umschreiben: Trotz der unterschiedlichen gesellschaftlichen Systeme hatten die beiden deutschen Literaturen etwas Gemeinsames und waren im Grunde eine Literatur. Sie zeichnete sich in ihren besten und repräsentativen Beispielen durch zweierlei aus: Sie kämpfte mit hoher moralischer Integrität für humane Prinzipien, sie leistete Widerstand gegen Repression und Restauration.
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