Hollmann inszeniert Shakespeare in Hamburg: Volksstück „Richard III.“
1973
Von Marcel Reich-Ranicki
Die einen waren empört: Man mußte fürchten, sie würden gleich die Bühne stürmen und die Frevler an Ort und Stelle züchtigen. Die anderen waren fasziniert: Sie wollten nicht aufhören zu applaudieren. So wurde kräftig und lange gebrüllt – und die einen wie die anderen hatten hierzu gute Gründe. Nur jene, meine ich, waren im Unrecht, die den Zuschauerraum gleichgültig verließen.
Ein gänzlich entstaubter und entpoetisierter, ein vom Klassischen und Feierlichen befreiter, ein nüchtern und kritisch interpretierter, ein aktueller Shakespeare – das etwa ist es, was Hollmann anstrebt. Natürlich geht es ihm dabei nicht um die Literatur, sondern um das Theater. Das aber bedeutet hier: „Richard III.“ nicht als monumentale Historie, sondern als ein derbes Volksstück.
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