Artemisia Gentileschi (1597 – 1653) gilt als erste Kunstmalerin in der Geschichte. Agnès Merlet wurde auf sie aufmerksam, als sie während ihres Kunststudiums das Gemälde "Judith enthauptet Holofernes" betrachtete, über die Mischung aus Erotik und Grausamkeit erschrak und sich fragte, was ein junges Mädchen erlebt haben musste, um so etwas malen zu können.
Die Handlung ihres Films "Artemisia" beruht auf dem Roman "Artemisia ou La passion de peindre" von Marine Bramly ("Artemisia. Die Geschichte einer Passion", Ullstein Verlag 1998). Agnès Merlet zeigt einen Abschnitt aus dem Leben Artemisias, in dem es vor dem Hintergrund der Kunstgeschichte um eine
– allerdings fiktive – tragische Liebesbeziehung zwischen Artemisia Gentileschi und Agostino Tassi geht.
Historisch gesichert ist, dass Artemisia Gentileschis Vater einen Kollegen beschuldigte, seine Tochter vergewaltigt zu haben und dieser in einem aufsehenerregenden Gerichtsprozess verurteilt wurde. Artemisia vermählte sich mit einem Maler in Florenz, gebar eine Tochter, wurde 1618 in die Accademia del Disegno in Florenz aufgenommen, trennte sich von ihrem Ehemann, begleitete 1635 – mit achtunddreißig Jahren – ihren Vater nach England und blieb bis zu seinem Tod bei ihm.
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