Die Weihnachtsfeier im Kollegenkreis und ihre Tücken
Alle Jahre wieder finden in zahlreichen Unternehmen Weihnachtsfeiern in kleinen bis großen Runden statt. Diese liegen zwar meist außerhalb der Arbeitszeit, aber nur als ein rein privates und fröhliches Beisammensein sollte man die Angelegenheit auch nicht sehen. Denn knifflige Situationen mit dem Chef und den Kollegen bleiben in einer lockeren Atmosphäre nicht unbedingt aus. Heute wollen wir Euch ein paar Tipps an die Hand geben, um das persönliche "Weihnachtsfeier-Desaster" zu vermeiden.
Du solltest der Einladung zur Weihnachtsfeier auf jeden Fall folgen, wenn es keinen triftigen Grund für eine Verhinderung gibt. Oft ist die Weihnachtsfeier ein Anlass, mit dem sich Unternehmen für die Leistung und Einsatzbereitschaft bei ihren Mitarbeitern bedanken wollen – ein Zeichen der Wertschätzung also. Hier könnte schnell der Eindruck entstehen, dass Du kein Interesse am Beisammensein mit Deinen Kollegen hast, was wiederum Platz für Spekulationen bietet (Einzelgängertum usw.). Folge also der Einladung - jedoch nicht ohne vorbereitet zu sein.
Schon mit der Auswahl am Kleiderschrank kann man daneben liegen. Um ein gewagtes neues Outfit auszuprobieren, ist das der falsche Anlass. Die Art des Outfits solltest Du am besten von der Art der Veranstaltung abhängig machen. Der im Kollegenkreis übliche Dresscode bietet Dir die richtige Orientierung. Um aber ganz sicher zu gehen, ist die beste und einfachste Lösung, einfach mal nachzufragen. Bedenke immer, dass nicht das ausgefallene Kleid oder der flippige Anzug, sondern Du als Person nach der Feier in Erinnerung bleiben solltest.
Bist Du neu im Team? Dann wäre das doch eine tolle Gelegenheit initiativ Deine Hilfe bei der Organisation und den Vorbereitungen der Feier anzubieten.
Erscheine pünktlich zur Weihnachtsfeier. Denn oft gibt es auch eine offizielle Eröffnung. Allgemein gilt, dass alle Werte, die im Arbeitskontext von Bedeutung sind, auch im feierlichen Rahmen berücksichtigt werden sollten. Dazu gehört auch der Respekt gegenüber Deinen Kollegen, Deinem Chef und deren Meinungen.
Auch Gesprächsthemen können eine Fettnapfquelle darstellen. Sie sollten daher gut gewählt sein. Der Geschäftsalltag sollte bei diesem fröhlichen Anlass eher im Hintergrund stehen: Vermeide es besonders firmen- oder teaminterne Probleme anzusprechen. Über den klassischen Smalltalk darf es allerdings gerne auch hinausgehen. Ein paar private Dinge von sich preiszugeben kommt bei Kollegen gut an - nur nicht zu viel des Guten, denn Beziehungsprobleme, Krankheiten und ähnliches würden sicherlich zu tief greifen.
Vorsicht mit dem Alkohol! Zu solchen Anlässen fließt er nämlich gerne reichlich und auch kostenlos. Er lockert die Zunge und die Selbstkontrolle, verändert die Körpersprache, die Mimik und die Selbstwahrnehmung. Damit stellt Alkohol das größte Risiko in Sachen Fettnäpfchen dar. Du solltest Deine Grenzen also ganz genau kennen und Alkohol nicht in Massen, sondern wirklich kontrolliert konsumieren. Trinke öfters auch einfach mal ein Wasser zwischendrin. Halte Dich besonders zurück und schweige lieber, sobald Du denkst: „Jetzt sage ich allen mal richtig meine Meinung!“ Beleidigungen gegen Vorgesetzte können sogar zu einer fristlosen Kündigung führen. Prekär kann es auch beim Flirtversuch werden. Setze Grenzen, denn solche Spielchen enden schnell in ungewolltem Büro-Tratsch. Nimm außerdem nicht jedes auf der Weihnachtsfeier angebotene „Du“ auch im Anschluss noch für bare Münze. Vor allem beim Vorgesetzten ist Zurückhaltung geboten, oft kehrt dieser nämlich wieder zum „Sie“ zurück.
Fettnapf-Vermeider:
Du siehst: Die Weihnachtsfeier birgt neben einem geselligen Zusammensein auch reichlich Tücken. Du kannst aber bei gutem Benehmen einen Vorteil aus ihr ziehen und sie zur Positionierung und zum Networking nutzen. Denn wann sonst ist die starre Firmenhierarchie so gelockert? Ohne offensichtliches Anbiedern und mit viel Zuhören hast Du die Chance, Dich als durchaus interessanter Gesprächspartner zu profilieren. Und insbesondere wenn Du vor allem mit Deinem Team feierst, kann es auch gerne ganz entspannt zugehen.
Behalte im Hinterkopf, dass sich die Kolleginnen und Kollegen, die Dich noch nicht richtig kennen, auf so einer Feier durchaus auch ein falsches Bild von Dir machen können. Da fährst Du mit Deinem gesunden Menschenverstand am besten. Schließlich wirst Du mit den Anwesenden auch am Folgetag wieder zusammen arbeiten. Beachtest Du all diese Faustregeln, dann kannst Du guter Dinge auf die nächste Weihnachtsfeier gehen und brauchst Dich nicht von allerhand Risiken und Horrorgeschichten verunsichern lassen. Nur eines noch zum Schluss: Sei fit, wenn Du am nächsten Tag wieder im Büro erscheinst - auch wenn das ruhig mal ein oder zwei Stunden später als gewöhnlich sein kann.