Schlechtes Gefühl? Wie man mit vermeintlich negativen Zeichen im Vorstellungsgespräch umgeht

An verschiedenen Zeitpunkten im Bewerbungsprozess wirst Du Dich fragen, ob eine bestimmte Geste oder ein bestimmter Satz Dir schon Aufschluss über das Ergebnis eines Interviews oder Auswahltages geben kann. Es lässt sich sehr viel in solche Momente hinein interpretieren. Am Ende verunsicherst Du Dich damit aber nur selbst. Wir stellen Dir heute ein paar Situationen vor und zeigen Dir, warum Du diese am besten ganz entspannt sehen solltest.

Du hast Deine Bewerbung online verschickt und abgesehen von einer Eingangsbestätigung nach zwei Wochen immer noch keine Antwort erhalten. Das wirkt auf Dich wie eine Absage und Du beginnst Deine Eignung sowie Deine Bewerbungsunterlagen zu hinterfragen… Unternehmen brauchen unterschiedlich lange um auf Bewerbungen zu reagieren. Je nach Bewerbungskanal, Dringlichkeit der Stellenbesetzung oder auch Ressourcenausstattung kann eine Antwort binnen zwei Tagen oder aber erst nach sechs Wochen erfolgen. Behalte daher im Hinterkopf, dass Du Dich auf eine bestimmte Stelle beworben hast, falls Du angerufen werden solltest. Bewerbe Dich aber auch frühzeitig (wenn möglich ca. 3-6 Monate im Voraus) und halte Dir mehrere Optionen offen.

Während des Telefoninterviews hast Du das Gefühl, Deine Gesprächspartnerin würde sehr skeptisch und eher unzufrieden auf Deine Antworten reagieren. Sie reagiert außerdem nicht unmittelbar auf Deine Aussagen. Du antwortest umfassender und fängst an, Dich für Deine Antworten zu rechtfertigen, wann immer für einen kurzen Moment Stille entsteht... Bei einem Telefoninterview können beide Gesprächspartner einander nicht sehen. Daher wissen Sie auch nicht, wann die andere Person einen Satz beendet hat oder lediglich kurz Luft holen möchte. Pausen gehören zu dem Gespräch dazu. Halte sie aus und nutze sie um über eventuelle Ergänzungen Deiner Antwort nachzudenken. Wenn Deine Aussage nicht zufriedenstellend war, wirst Du schon darum gebeten, konkreter zu werden. Der Ton hängt außerdem stark von den jeweiligen Interviewern ab und sagt noch nichts über die Beurteilung Deiner Leistung aus.

Gedankenblasen
Im Vorstellungsgespräch begegnest Du versteinerten Gesichtern. Die Interviewer schauen häufig in ihre Unterlagen und machen sich Notizen. Jedes Deiner Worte scheint auf die Waagschale gelegt zu werden. Du hast das Gefühl, Dich um Kopf und Kragen zu reden… Ein Lächeln oder Nicken im Gespräch seitens der Unternehmensvertreter tut sehr gut. Du machst scheinbar etwas richtig. Aber was wenn das ausbleibt? Im Vorstellungsgespräch wirst Du immer wieder auf andere Typen von Menschen treffen. Einige sind sehr offen und lächeln viel, andere wirken zurückhaltender und kritischer. Du kannst daher nur schwerlich feststellen, was sie gerade denken. Konzentriere Dich lieber auf Deine Antworten und berechne nicht im gleichen Moment, wie diese auf Dein Gegenüber wirken könnten. Dann verhaspelst Du Dich womöglich nur oder verrennst Dich in immer komplexeren Satzkonstruktionen.

Der Auswahltag ist fast zu Ende. Zwei der anderen Bewerber machen einen echt guten Eindruck. Die waren bestimmt auch in den Interviews schon top. Wie sollst Du da nur mithalten? Und dann lässt das Ergebnis noch auf sich warten. Eine klare Absage... Nein! Es ist zwar ganz normal, aus gemeinsamen Übungen Rückschlüsse auf die Leistung der anderen Bewerber zu ziehen. Unter Umständen waren die aber in den Gesprächen eher schwach und nervös. Es zählt auf einem Assessment Center in erster Linie Deine Leistung und nicht die der anderen. Bleib also am Ball und lass Dich nicht verunsichern! Es hat auch nichts zu sagen, wenn das Ergebnis im angegeben Zeitraum noch auf sich warten lässt. Es gibt kein Standardvorgehen, zuerst die Absagen oder erst die Zusagen zu übermitteln. Und auch die Floskel „Wir melden uns in den nächsten zwei Wochen bei Ihnen“ muss kein Indiz für eine Absage sein.

Fettnapf-Vermeider:

Es gibt unzählige Momente im Bewerbungsprozess, in denen Du Dich und Deine Antworten hinterfragst. Bei jeder Äußerung Deiner Gesprächspartner ziehst Du Rückschlüsse auf Deine Leistung und Chancen. Oft sind vermeintlich schlechte Zeichen jedoch in der Situation begründet und damit völlig harmlos. Wenn Du Dich mit Ihnen beschäftigst, dann verunsicherst Du Dich nur noch mehr. Konzentriere Dich auf die Fragen und beantworte sie möglichst entspannt und in Ruhe. Du kannst die Wahrnehmung der Interviewer weder einschätzen noch in starkem Maße steuern. Es kann immer etwas den Ausschlag hin zu einer Zu- oder Absage geben, was Du gar nicht hättest beeinflussen können. Du fährst in der Regel gut damit, wenn Du mit einem neutralen Gefühl aus dem Vorstellungsgespräch gehst. So verkrampfst Du nicht während des Interviews und vermeidest übertriebene Hoffnungen. Dann wirst Du eher positiv überrascht, als dass ein Traum wie eine Seifenblase zerplatzt.

Posted by Allianz Karriere