Wenn mal was schiefgeht: Umgang mit Fehlern im Praktikum
Irren ist menschlich. Fehler gehören zum Leben dazu - auch zum Praktikum oder zum ersten Job. Es kann immer mal was passieren. Die Frage ist, wie man darauf reagiert. Wir geben Dir heute ein paar Tipps, was es für einen souveränen Umgang mit Fehlern im Berufsleben zu beachten gilt.
Die E-Mail ist frisch abgeschickt und Du merkst, dass der Anhang fehlt. Oder sie ging an den falschen Empfänger. Du hast Daten eingegeben und dabei die Excel-Tabelle zerschossen. Ein falscher Befehl hat sich in die Programmierung eingeschlichen und führt zu Abstürzen der Software. All das sind Beispiele für Fehler, wie sie schnell passieren können. Du denkst Dir vielleicht: Solange es niemand bemerkt, wird mich auch niemand dafür belangen. Also schweigst Du lieber. Damit gehst Du allerdings viel größere Risiken ein, als wenn Du das Problem direkt ansprechen würdest. Das kann nicht nur Dir, sondern möglicherweise auch dem Ansehen Deines Betreuers und Deines Teams schaden.Je länger ein Fehler verschleppt wird, desto schwieriger wird es, ihn zu beheben. So fehlt z.B. das Kontextverständnis zu einer Datenbank aus dem vorletzten Jahr oder die zuständige Person ist nicht länger im Unternehmen. Vielleicht stehen auch schon nach ein paar Tagen keine Backups mehr zur Verfügung. Vor allem in der Automobilindustrie ist das ein großes Thema: Verlassen fehlerhafte Autos die Werkhalle, müssen sie teuer und aufwendig zurückgerufen werden. Toyota hat deswegen ein System eingeführt, in dem jeder Arbeiter das Band anhalten kann, sobald ein Fehler auftritt. Ist das Problem behoben, kann es weitergehen. Diesen Ansatz solltest Du auch im Büro beherzigen: Weise gleich nach dem Auftreten eines Problems darauf hin, hol Dir ggf. Unterstützung und beginne, an der Lösung zu arbeiten. Ein souveräner und konstruktiver Umgang mit Fehlern wird nämlich auch von Deinen Vorgesetzten wertgeschätzt.Im Praktikum befindest Du Dich noch in einer Art Schonzeit. Es wird von Dir nicht erwartet, dass Du direkt alles perfekt machst. Schließlich lernst Du die meisten Themen erst ganz neu kennen. Die gebotene Sorgfalt solltest Du natürlich schon an den Tag legen. Frag lieber einmal zu viel als zu wenig. Auch solltest Du Kritik nicht als Angriff, sondern als Feedback auffassen. Du lernst aus Deinen Fehlern und kannst Dich zukünftig verbessern. In der Regel heißt es auch: Einmal darf ein Fehler passieren, aber bitte vermeide ihn ein zweites Mal. Sei daher offen für Rückmeldungen Deines Betreuers und höre aufmerksam zu. Fettnapf-Vermeider:Es hilft nicht, Fehler verdecken oder kaschieren zu wollen: Wenn das Problem gravierend ist, tritt es irgendwann wieder zu Tage und dann ggf. in viel stärkerem Ausmaße als es zu einem früheren Zeitpunkt der Fall gewesen wäre. Fürchte Dich nicht vor Kritik: Sie gehört nun mal zum Berufsleben dazu – und ist kein Weltuntergang. Übernimm also Verantwortung für Dein Handeln und fordere wenn nötig Hilfestellung ein. Unterstütze aber auch andere. Wenn Du souverän mit Fehlern umgehst und evtl. auftretende Probleme löst, werden das Deine Kolleginnen und Kollegen mit Sicherheit honorieren.