Xing, LinkedIn und Co – Berufliches Netzwerken im Internet
Ob auf Karrieremessen, bei Konferenzen oder Roundtables – es passiert überall: Bewerberinnen und Bewerber vernetzen sich mit Unternehmensvertretern, Unternehmensvertreter vernetzen sich untereinander. Auch im Internet ist es Gang und Gäbe, Kontakte zu knüpfen und das eigene Netzwerk zu pflegen. Das ist gleichzeitig eine große Chance für Dich: Du bleibst nicht nur auf dem aktuellen Stand in Bezug auf Deine ehemaligen Kollegen aus dem Praktikum, sondern kannst auch über bestehende Kontakte erfahren und anfragen, ob es nicht vielleicht eine Einstiegsposition im Unternehmen gibt und ob Deine Bewerbungsunterlagen ganz unkompliziert weitergeleitet werden können.
Dein eigenes Profil auf Xing oder LinkedIn kannst Du als elektronische Visitenkarte verstehen: Du präsentierst Dich im Netz mit Deinem Lebenslauf, Deinen Interessen, bisherigen Schwerpunkten aber auch Wünschen und Zielen. Die Daten lassen sich jederzeit mit wenigen Klicks aktualisieren, auch Bekanntschaften sind schnell hinzugefügt. Das ist eine der großen Stärken sogenannter „Business Networks“: Es handelt sich dabei im Grunde um eine sich selbst aktualisierende Visitenkarten-Datenbank.Dein Profil ist Dein Aushängeschild. Damit sowohl Du als auch die Besucher Deines Profils den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen, solltest Du Deine Daten immer aktuell halten. Achte auch darauf, ein möglichst aktuelles und vorteilhaftes Bild zu verwenden. Zusätzlich solltest Du Dich ein wenig beschreiben: Was bietest Du an, was suchst Du im Speziellen? Hier droht auch schon die erste Gefahr: Bist Du aktuell bei einem Unternehmen angestellt und schreibst Du „Ich suche neue Herausforderungen!“, dann kann das ganz schnell als Wechselbereitschaft interpretiert werden. Vielleicht wirst Du sogar direkt darauf angesprochen oder neue Projektaufträge laufen einfach nicht mehr über Deinen Tisch. Hast Du eine neue Stelle gefunden? Dann schau auf jeden Fall mal kurz rein, ob Du denn nicht noch Dein Profil anpassen müsstest.Wie bei jeder anderen Internetpräsenz solltest Du Dir außerdem genau überlegen, was Du eigentlich veröffentlichen möchtest und was nicht. Dabei helfen Dir die Privatsphäre-Einstellungen. Wenn Dein Profil noch ganz frisch ist und Du Dich erstmal orientieren möchtest, solltest Du es noch nicht komplett öffentlich machen. Hast Du aber bereits ein kleines Kontaktnetzwerk aufgebaut und rückt der Berufseinstieg näher, dann denke darüber nach, das Profil auch für Suchanfragen z.B. über Google zu öffnen. Auch hier gilt es vorsichtig zu sein: Unter Umständen wird nämlich auch angezeigt, von welchen Unternehmen Du Nachrichten abonniert hast. Das kann ebenfalls bei der eigenen Firma Misstrauen wecken.Auch bei Business Networks macht der Ton die Musik: Wenn du etwa Headhunter-Anfragen bekommst oder Dich mit anderen Benutzern vernetzen möchtest, solltest Du die üblichen Verhaltensweisen in der Business-Kommunikation berücksichtigen. Sei höflich, handle vertraulich, sieze erst einmal und nutze keine Smilies. Erkläre auch, warum Du Dich vernetzen möchtest oder woher man sich kennt. Vielleicht hast Du Deine Kontakte ja vorab auf einer Veranstaltung kennengelernt? Das ist ein prima Aufhänger für einen weiteren Austausch. Ein Netzwerk beruht des Weiteren auf Gegenseitigkeit und braucht Zeit zum Aufbau: Biete Unterstützung an, gratuliere zum Geburtstag, frag immer mal wieder nach, wie es den ehemaligen Kollegen so geht – wünsche viel Erfolg und einen guten Start im neuen Job. Umgekehrt kannst Du dann auch Unterstützung und Aufgeschlossenheit erwarten, wenn es bei Dir dann mal ernst wird. Mache auch Gebrauch von der Möglichkeit, über die Suchfunktion gefunden zu werden. Dafür nutzt Du sinnvolle Schlagwörter statt umständlichen Sätzen im „Ich biete“- oder „Ich suche“-Abschnitt. So kannst Du im Rahmen einer sich anbahnenden Stellenbesetzung besser gefunden werden. Gebe auch die kompletten Firmennamen Deiner bisherigen Praxisstationen mit ein. Manchmal wird nämlich nach Kandidatinnen und Kandidaten mit einem bestimmten Hintergrund etwa bei den „Big Four“ oder in einer Vergütungsberatung gesucht. Füge schließlich weitere Details zu Deinen Tätigkeiten hinzu, um den Besuchern Deines Profils Lust auf ein persönliches Gespräch zu machen.Fettnapf-Vermeider:Es ist sicherlich nicht verkehrt, bei Online-Plattformen erst einmal skeptisch zu sein und zu hinterfragen, welche Daten Du dort eigentlich hinterlegst. Mache Dich aber ruhig frühzeitig mit einem Netzwerk wie Xing vertraut, passe die Privatsphäre-Einstellungen Deinen Bedürfnissen an und pflege Dein Profil. Suche nach Kommilitonen bzw. Kollegen und baue Dein Netzwerk auf. Das braucht Zeit. Nicht ein paar Tage, sondern eher ein paar Monate oder sogar Jahre. Dann kannst Du aber auch auf Deine Kontakte bauen, wenn es wirklich darauf ankommt.