Inskriptionen
„Traumschutt“ von Wilhelm Klemm neugelesen
Mit Kalligraphien von Luise Morawetz
Herausgegeben von Viktor Kalinke, Melina Lampe, Luise Morawetz, Juliane Weiß
Die aktuellen Inskriptionen wurden unter dem Motto Traumschutt geschrieben, dem Titel eines 1920 erschienenen Gedichtbandes von Wilhelm Klemm.
Kennern früherer Ausgaben der Inskriptionen wird auffallen, daß erstmals die strenge chronologische Aneinanderreihung der Texte aufgegeben wurde zugunsten einer thematischen und stilistischen Ordnung.
Beim Lesen der Einträge entdeckten wir eine gewisse Verbundenheit, Beziehung, Abfolge und Gliederung der Texte, als würden sie miteinander kommunizieren. Jeder Autor konnte sich vom vorgegebenen Thema auf ganz eigene Weise inspirieren lassen. Und doch zeigen sich in den verschiedenen Schreibimpulsen – Überdruß an den gesellschaftlichen Verhältnissen, Stadtfluchtgedanken, Alltagserzählungen, aber auch Gefühlsschwelgereien und Sommeridyllen – Parallelen, die mal direkt mal indirekt nicht zuletzt auch auf Wilhelm Klemm Bezug nehmen.
Dem darin verborgenen Spannungsbogen nachspürend, haben wir die einzelnen Beiträge zu einer Komposition zusammengefügt. Den Kapiteln ist jeweils eine Gedichtzeile aus dem originalen Traumschutt vorangestellt.
Denn es scheint, als wären verschüttete Gedanken und tanzende Träume, die in Wilhelm Klemms expressionistischer Lyrik versteckt aufgehoben sind, das Thema, das die Autoren der Inskriptionen bis heute beschäftigt.
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