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Online-Anthologie „Flusslaut“

Redaktion: 

 

Online-Anthologie „Flusslaut“ mit Gedichten rheinischer Lyriker*Innen auf Instagram gestartet.

Wir lesen immer mehr auf dem Bildschirm, von kurzen Nachrichtenmeldungen bis hin zu ganzen Romanen. Warum nicht auch Gedichte? Die kurze Form ist für unseren schnelllebigen Alltag prädestiniert, um einen Moment innezuhalten. Mit dem Projekt Flusslaut präsentiert das Netzwerk Literatur Rheinland, das sich gerade im Aufbau befindet, eine Online-Anthologie mit Werken rheinischer Lyrikerinnen und Lyriker – auf Instagram!

Woche für Woche können Abonnenten des Kanals – Name: @fluss_laut – ein neues Gedicht entdecken. Namhafte Lyrikerinnen und Lyriker wie Lütfiye Güzel, Jürgen Nendza und Julia Trompeter sind mit größtenteils bislang unveröffentlichtem Material vertreten. Ausgewählt wurden die Texte vom Autor, Herausgeber und Förderpreisträger für Literatur des Landes Nordrhein-Westfalen Christoph Wenzel. In der nächsten Phase ab Frühjahr 2020 soll es eine offene Ausschreibung geben, bei der jede rheinische Autorin / jeder rheinische Autor ihre/seine eigenen Gedichte einreichen kann.

Das Netzwerk, das aus zahlreichen literarischen Akteurinnen und Akteuren aus der Region besteht und unter Federführung des Literaturbüros NRW organisiert wird, will auf diese Weise Autorinnen und Autoren aus dem Rheinland dabei unterstützen, neue Leserinnen und Leser zu gewinnen und ihre Werke bekannter zu machen.

Das Potenzial der Online-Plattform ist groß, manche Instagram-Accounts, auch die von Künstlerinnen und Künstlern, erreichen mit ihren Beiträgen ein Millionenpublikum. Die indisch-kanadische Schriftstellerin Rupi Kaur etwa, die seit 2014 ihre mit schlichten Zeichnungen verzierten Texte bei Instagram veröffentlicht, folgen gut 3,8 Millionen Menschen. Ihre Gedichte haben längst auch den Weg in den traditionellen Buchhandel gefunden – und das mit Erfolg: Ihr Lyrikband Milk and Honey, erschienen 2015, hat sich weltweit über drei Millionen Mal verkauft.

In Deutschland gibt es ebenfalls eine Reihe dieser sogenannten „Instapoeten“, die mal mehr, mal weniger professionell auftreten. Von der Kritik werden sie meist verschmäht, ihre Texte seien zu naiv, zu banal. „Ästhetisch anspruchsvolle, zeitgenössische Lyrik im Sinne einer Anthologie gibt es auf Instagram meines Wissens noch nicht“, sagt Christoph Wenzel, Kurator der neuen Onlinereihe. Mit dem Projekt versuche man, in diese Lücke hineinzugehen. „Das ist auch ein Ausprobieren.“

Das erste „Flusslaut“-Gedicht wurde Ende November veröffentlicht; viele weitere sollen folgen. Denn anders als bei einem Buch ist der Platz unbegrenzt.

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