…oder etwa nicht?
Ja, ich gebe es zu: ich freue mich über das neue Elterngeld! Ich finde es wunderbar, wenn endlich klar wird daß ein Kind gemeinhin ZWEI Elternteile hat, von denen sich Vater Staat wünscht, dass sie sich beide an der Erziehung beteiligen. Die schöne Ausrede, dass es gesellschaftlich nicht anerkannt sei, wenn Papa in Elternzeit geht, ist hoffentlich bald nicht mehr anwendbar. Sicher, über die schmalen zwei Monate, die „der andere Partner“ nehmen soll, lässt sich trefflich streiten. Aber es ist ein Anfang!
Und man stelle sich erst einmal die Generation der Kinder und insbesondere der Söhne vor, die plötzlich keine Schwierigkeiten mehr mit dem Selbstbild, der Rollenfestlegung und dem gesellschaftlichen Status haben, weil es für sie zur Normalität gehört, dass Väter erziehen…!
Ein Wehrmutstropfen bleibt aber doch: was so begrüßenswert für die Gleichstellung anmutet, ist im Bereich sozialer Gerechtigkeit doch eher zweifelhaft. Denn dass das neue Elterngeld für Arbeitslose und Geringverdiener deutliche Einbußen bedeutet, wird im Gleichstellungsjubel gern einmal vergessen, siehe taz vom 4.1.07
Autorin: Sabine Korndörfer