Ich liebe es, wenn sich irgendwelche Medien auf irgendwelche
Zahlen stürzen. Die Kritiklosigkeit, mit der die Studien präsentiert werden,
finde ich immer wieder atemberaubend!
Neuestes Beispiel: eine Studie der WiWo. Hier
werden die 40 Top-Jobs präsentiert – oder zumindest diejenigen, die die WiWo
dafür hält.
Zunächst einmal: die Top-Jobs wurden ermittelt aufgrund der
Anzahl der aktuell freien Stellen. Das mag sie zu aktuellen Top-Jobs machen,
aber ob sie zukünftig damit punkten können, ist fraglich. Besonders im
IT-Bereich wechseln die Trends ja bekanntlich sehr schnell.
Darüber hinaus ist es schon fraglich, wenn z.B.
Krankenschwestern und Ärzte als Inhaber von Traumjobs dargestellt werden. Mit
keinem Wort werden hier die Arbeitsbedingungen wie z.B. Schichtdienste erwähnt.
Auch das Gehaltsniveau scheint für einen Topjob wenig geeignet. Aber es zählt
offenbar nur die Statistik.
Auch den Arztberuf zu preisen erscheint mir höchst
zweifelhaft. In Zeiten, wo Ärzteproteste allentalben an der Tagesordnung sind,
der Umbau des Gesundheitssystems mit ungewissem Ausgang für die Ärzte in vollem
Gang ist und viele Ärzte bereits wegen der besseren Arbeitsbedingungen ins
Ausland gehen, wäre ich mit dieser Empfehlung sehr, sehr vorsichtig.
Schließlich dauert so ein Studium einige Jahre und wie die Situation dann sein
mag, ist schwer vorstellbar.
Und das sind nur die Beispiele aus dem Gesundheitsbereich.
Halten wir also fest: ein unterhaltsamer Artikel, der der
WiWo Aufmerksamkeit beschert, muß inhaltlich kein Highlight sein!