Kompetenzbilanzierung – warum gibt es das nur in Frankreich?

In Frankreich ist es ganz normal: Jeder Mitarbeiter, der ein Unternehmen verlässt, erstellt erst einmal eine Kompetenzbilanz, die alle Fähigkeiten und Fertigkeiten – gerade auch die nicht durch Zertifikate belegten"! – systematisch und individuell erfasst. Das müssen die französischen Unternehmen bezahlen. Dafür bestehen Kooperationen mit akkreditierten Karriereberatern. Die Kompetenzbilanzierung ist dann auch Basis für Weiterbildungsempfehlungen. Schade, dass es das bei uns nicht gibt, hier ist es leider reine Privatsache – also durch Selbstfinanzierung über Karriereberatungen wie die unsere.

Der erste Versuch in Deutschland die Idee der französischen Kompetenzbilanzierung aufzugreifen heißt ProfilPass und ist aus meiner Sicht ein sehr, sehr hilfloser Versuch, der sicher okay ist für "einfache" Berufe, Berufserfahrenen und Akademikern aber nicht gerecht wird. Überhaupt halte ich Standardisierungen, mit denen Arbeitslose, Azubis, Selbstständige und Führungskräfte zugleich angesprochen werden sollen, für nicht tragfähig – und werde hellhörig, wenn der ProfilPass jetzt schon über Volkshochschulen angeboten wird (letztendlich ist dieser "Pass" übrigens nichts anderes als ein Arbeitsbuch). Ist das nicht wieder typisch deutsch: Statt individueller Lösungen bietet man Standards von der Stange. … Wie sehen Sie diese Thematik? Ich bin gespannt.

Einige Adressen für Interessierte:
- http://www.webkolleg.nrw.de/AnbieterVerzeichnisse/CeKom_NRW/…
- www.cekom-deutschland.de
- www.profilpass-online.de
herzlichst
Svenja Hofert


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