IT-Branche trotzt der Krise

Karrieremotor Technik – Frauen geben Gas

 

Karrieremotor Technik  -  Frauen geben Gas       

 

IT-Branche trotzt der Krise

Hamburg. Alles redet von der Krise, aber in der IT-Branche bleibt die Lage weitgehend stabil. "Qualifizierte IT-ler bekommen auf zehn Bewerbungen immer noch sieben Vorstellungsgespräche", so die Hamburger Karriereberaterin Svenja Hofert, die das Buch "Praxisbuch IT-Karriere" geschrieben hat.  Auch könnten sie nach wie vor hohe Gehälter aushandeln. Frauen hätten bei der Bewerbung trotz bestehender Vorurteile dabei oft einen besonderen Bonus, entsprechend sei die Quote von Bewerbung zu Einladung bei weiblichen Bewerbern häufig höher.

 

Gerade größere Unternehmen würden offenbar junge Frauen besonders fördern, ist Hofert überzeugt. "Jedenfalls erlebe ich es, dass weibliche Studenten mit eher geringen Programmierkenntnissen sich ihren Praktikumsplatz auch bei durchschnittlichen Noten aussuchen können. Bei männlichen Anwärtern ist das meist nicht so."

 

Talentierte und technikaffine Bewerber hätten derzeit gegenüber Absolventen der Betriebswirtschaft weitaus bessere Karten. Auch die Suche nach dem Studium falle im techniknahen Umfeld mit maximal drei Monaten deutlich kürzer aus als bei Absolventen, die sich beispielsweise auf Marketing oder Personal fokussiert hätten. Insgesamt, so die Expertin, sei die derzeitige Situation am Arbeitsmarkt für Absolventen ebenso wie für Berufserfahrene weitaus besser als die Lage in den Krisenjahren nach dem 11. September 2001.

 

Der Infrastrukturbereich, der den Betrieb der Unternehmen sicherstellt, blühe geradezu, so Hofert. Bestimmte Technologien seien so gefragt wie lange nicht mehr. So gebe es eine hohe Nachfrage nach Cobol-Entwicklern, die oft im Bankenbereich arbeiten. Auch Java-Programmierer oder Hardwareentwickler seien begehrt. Betroffen von der Krise seien eher aufschiebbare Projekte, etwa im SAP-Umfeld. Hier konnten viele Stellen im letzten Jahr nicht mehr besetzt werden. Das ist inzwischen wieder leichter geworden.

 

Mittel- und langfristig böte die IT die zukunftssichersten und flexibelsten Berufsfelder überhaupt, diagnostiziert Hofert. Einkauf, Logistik, Finanzen – ohne IT gehe es nirgendwo, alle Geschäftsprozesse eines Unternehmens seien inzwischen elektronisch. "Kein Unternehmensbereich funktioniert mehr ohne IT, und so sind in der Zukunft vor allem auch mehr und mehr Schnittstellenkompetenzen gefragt." Wie dadurch neue Berufsfelder entstünden, zeige etwa das Berufsbild des Servicemanagers, der die Prozesse des Unternehmens prüft.

 

Nach wie vor sei ein Quereinstieg in die IT möglich, ein Informatik- oder Wirtschaftsinformatikstudium sinnvoll, aber nicht notwendig. Gerade in den angrenzenden Bereichen sind kommunikative Kompetenzen besonders gefragt. Hofert: "Germanistikabsolventen, die sich für Technik und Geschäftsprozesse interessieren, sind mitunter die besseren Testmanager oder Business Analysten." Testmanager testen Software und Prozesse, Business Process Analysten optimieren und beschleunigen Geschäftsabläufe.

 

Die Affinität zur Technik müsse nicht angeboren sein. Oft sei die Berufswahl kulturell und durch die Umgebung geprägt, die bestimme, was ein "cooler" Job sei. Dass sich immer noch so wenige Frauen für IT begeisterten, habe aber auch mit der Unkenntnis der Berufsfelder zu tun. IT würde oft gleichgesetzt mit Programmieren und Computerbasteln – dabei ist dies der kleinste Bereich, so Hofert. "Wer versteht, wie die einzelnen Fäden im Unternehmen durch IT zusammenhängen und die Räder der einzelnen Abteilungen miteinander verzahnt sind, dem gehört die Zukunft."

 

 

Buchtipp:

 

Praxisbuch IT-Karriere

Berufsorientierung, Karriereplanung und Bewerbung

Svenja Hofert

Eichborn Verlag,

ISBN 978-3-8218-5970-5

24,95 € Deutschland 

 

 

 


Ein Kommentart zu “IT-Branche trotzt der Krise

  1. Naja ich finde, da liegt auch ziemlich viel bedenkliches in dem Beitrag.
    Wenn sich die IT-Situation so weiter entwickelt wie in den letzten Jahren, dann brauchen wir ja wahrscheinlich bald auch keine Bäcker mehr sondern einen Dipl. Informatiker, weil der wenigstens in der Lage ist, den HighTech-Ofen zu bedienen.
    Ich finde, man muss sich langsam die Frage stellen, ob das alles noch so seinen Sinn macht?

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