Vor einigen Wochen kam ich morgens um 7 Uhr 30 in mein Büro. Da saß meine Mitarbeiterin mit ihrer kleinen Tochter. Friedlich nebeneinander vorm Computer. Das Kind las und war mit genauen Anweisungen gebrieft. Es beschäftigte sich problemlos mit sich selbst. Mich hat das nicht gestört.
Heute habe ich die Umfrage der Stellenbörse Monster gelesen, und deshalb erzähle ich das. Monster hat ermittelt, dass 56% der Arbeitnehmerinnen ihr Kind in Notfällen auf keinen Fall mitbringen können. Und das finde ich schade.Warum sollte es nicht möglich sein, sein Kind mit zum Arbeitsplatz zu bringen, wenn es anders nicht geht? Ich kenne diese Notfälle selbst zu gut. Da macht im Winter die Schule wegen Schnees dicht – was Sonntagsabend bekannt gegeben wird. Da gibt es Omas, die plötzlich krank werden und Betreuer, die überraschend ausfallen.
Und dann kommt das noch: Ferien sind immer länger als jeder Urlaubsanspruch. Damit sie die Ferien nutzen kann, kann meine Mitarbeiterin beispielsweise die „Zuviel-Urlaubstage“ nacharbeiten.
Ich finde: Es ist vieles möglich, vorausgesetzt Arbeitgeber und Arbeitnehmer verhalten sich entgegenkommend und denken ans Unternehmen, die Kunden und daran, dass die Arbeit erledigt werden muss. Denn es sind nicht nur die bösen Arbeitgeber: Es gibt auch Frauen, die überziehen den „Kredit“ bei ihrem Arbeitgeber, weil sie bei jedem Wehwechen der Kleinen zuhause bleiben oder die Grenzen des guten Willens nicht erkennen. Eine Kundin, Unternehmerin, erzählte mir beispielsweise, dass ihre Mitarbeiterin die Kids fast regelmäßig anschleppte. Die waren weniger gut erzogen, hüpften brüllend durchs Büro und gossen Apfelsaft über den Tisch.
Dann besser Home Office. Eine prima Büro-Alternative für alle Tätigkeiten, die keinen Telefondienst erfordern.