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Im Moment schreibe ich hauptsächlich Krimis und Kindergeschichten.

Interview mit Ingeborg Boisen, geführt von Alisha Bionda am 31. Okt. 2012.


Dieses Interview ist Teil der Kolumne:

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A. Bionda
5 Beiträge / 61 Interviews / 20 Kurzgeschichten / 16 Galerie-Bilder vorhanden
Ingeborg Boisen Ingeborg Boisen
Alisha Bionda führte ein umfangreiches Interviews via Mail mit Ingeborg Boisen, deren Krimi Alles reine Routine als eBook im TextLustVerlag erschienen ist.

A.B.: Liebe Ingeborg, zuerst möchte ich Dir einige persönliche Fragen stellen, damit Dich die Leser besser kennenlernen: Was gibt es über Dich als Mensch zu sagen?
I.B.: Liebe Alisha, ich wohne mit meiner Familie und einer Katze in Flensburg und liebe es wenn mein Tag ausgefüllt ist. Neben der täglichen Routine, ist es mir wichtig kreativ zu sein. Meine Oma sagte immer ich habe Hummeln im Hintern. Ich musste schon immer irgendwie meine Finger oder meinen Kopf beschäftigen. Da hab ich mit dem Schreiben genau das Richtige für mich gefunden.

A.B.: Was zeichnet Dich in Deinen Augen aus?
I.B.: Meine Zuverlässigkeit. Wenn ich zusage, dann ziehe ich es auch durch. Ich versuche immer zu beenden, was ich angefangen habe und gebe mein Bestes. Auch wenn nicht immer alles richtig ist was ich mache. Ich lerne schnell und habe Geduld (nur mit mir selbst klappt das nicht immer). Auch die x-te Überarbeitung stört mich nicht, wenn es für die Geschichte gut ist.

A.B.: Was magst Du, und was eher nicht?
I.B.: Ich mag Tage, an denen ich das Gefühl habe etwas geschafft zu haben. Manchmal sind das nur Kleinigkeiten, aber wenn die erledigt sind, gibt es einen so viel Aufschwung, dass selbst schwere Dinge leichtfallen.
Neben den üblichen Dingen wie Lügen, Gewalt etc., mag ich nicht, wenn irgendetwas nicht so funktioniert, wie ich das möchte. Das kann mich total nervös machen. Manchmal habe ich danach das Gefühl, dass einfach nichts mehr klappt. Das wirkt sich manchmal auf alles aus, was ich mache. Dann stoppe ich für gewöhnlich und trinke in Ruhe einen Tee und dann geht es wieder.

A.B.: Was ist Dir im Umgang mit Menschen wichtig?
I.B.: Ein aufrichtiges Interesse ist mir wichtig – und dass ich Menschen, mit denen ich öfters zu tun habe, vertrauen kann.

A.B.: Welche Hobbies hast Du?
I.B.: Mein Schrebergarten, den ich seit letztem Sommer habe, ist neben dem Schreiben mein liebster Zeitvertreib. Ich mag es wenn etwas wächst, sei es eine Geschichte oder eine Pflanze. Außerdem koche und backe ich gerne. Ein tägliches Essen mit allen Familienmitgliedern ist Pflicht.

A.B.: Wolltest Du immer schon Schriftstellerin werden oder war es eher eine Folge Deiner persönlichen Entwicklung?
I.B.: Schriftstellerin war nie ein Berufswunsch von mir. Da bin ich eher so reingerutscht und hängen geblieben.

A.B.: Wann hast Du zu schreiben begonnen? Und womit?
I.B.: Oh, das ist tatsächlich schon neun Jahre her! Meine Jüngste (damals drei Jahre alt) lag im Krankenhaus und wollte unbedingt eine Geschichte von einem kleinen Kaninchen haben. Sie war es gewohnt immer etwas vorgelesen zu bekommen, bevor sie schlafen ging und im ganzen Krankenhaus war keine Geschichte, in der ein Kaninchen vorkam. Also hab ich selbst eine geschrieben. Daraus sind dann sieben oder acht Abenteuer geworden, die Flappi erlebt hat. Ihr Weihnachtsabenteuer ist im Sperlingsverlag erschienen .Nach Flappi kamen auch noch Geschichten für meine ältere Tochter. Das Märchen „Lavinia und der Drache“ ist jetzt gerade im Arts&Words Verlag veröffentlicht worden und als ich im Sommer 2007 das Forum der Geschichtenweber entdeckt hatte, habe ich meine Liebe zu Krimis entdeckt. Meinen ersten Krimi habe ich im Wurdack Verlag veröffentlicht und jetzt Alles reine Routine im TextLustVerlag.

A.B.: Hast Du eine fest strukturierte Methode, wie Du ein Projekt umsetzt?
I.B.: Krimis und längere Geschichten plane ich schon durch. Erst entsteht ein grober Plan, was der Kern der Geschichte ist und dann baue ich die Szenen drum herum. Wichtig ist für mich, dass ich das Ende weiß und die Probleme, die zu bewältigen sind. So baue ich dann Szene für Szene auf und arbeite mich dann am Plot entlang.
Bei kürzeren Projekten habe ich immer einen roten Faden, an dem ich mich entlangarbeiten kann, teilweise auch mit einzelnen Szenen, wie sie mir gerade einfallen, aber das eher seltener. Das heißt, ich kenne den Konflikt und die Auflösung und ich weiß, dass ich nicht viel Platz habe.
Ich genehmige mir immer wieder etwas Platz nach links und rechts. Manchmal marschieren meine Protagonisten einfach los und ich lasse mich überraschen, wohin sie mich führen. Dadurch lerne ich mehr oder weniger überraschende Seiten an meinen Helden kennen.
Die Einzelheiten meiner Hauptfiguren halte ich in einem Charakterbogen fest, den ich beliebig anpassen kann. Auch was sie mögen und nicht ausstehen können, sowie alles, was sie sonst noch auszeichnet und ich ihr andichten will. Nicht alles davon verwende ich aber in einer Geschichte.


A.B.: Schreibst Du gerne zu einer bestimmten Zeit? Lieber tagsüber, lieber abends/nachts? Wie sieht Dein Tagesablauf aus?
I.B.: Abends habe ich die meiste Ruhe zum Schreiben und damit meine auch die innere Ruhe. Wenn meine Jüngste in der Schule ist, muss ich selbst zur Arbeit. Nach der Arbeit steht an erster Stelle meine Familie und wenn ich alles erledigt habe, komme ich abends zum Schreiben. Ich habe es auch schon mal am Nachmittag versucht, aber dann war die Waschmaschine fertig und es musste noch eingekauft werden usw. Da bekam ich nichts Gescheites zustande. Gerne nutze ich die letzten Wochentage und da schaff ich auch am Meisten – und wenn mein Garten endlich so weit ist, dann freue ich mich auf schöne Stunden mit Block und Bleistift, im meinem Liegestuhl.

A.B.: Bevorzugst Du eine bestimmte Atmosphäre oder benötigst Du besondere Ruhe wenn Du schreibst?
I.B.: Das ist bei mir ganz verschieden. Manchmal mag ich es ruhig (allerdings nicht so oft) und dann wieder kann ich es nicht ausstehen, wenn es zu ruhig ist. Etwas Hintergrundgeräusche brauche ich meistens. Dann hab ich leise das Radio laufen, ich mag gemischte Musik.

A.B.: Schreibst Du an mehreren Projekten gleichzeitig oder trennst Du das strikt?
I.B.: Normalerweise trenne ich das strikt. Ich schreibe immer an einer Geschichte. Wenn es da aber mal hakt, dann plane ich auch mal die Nächste. Und manchmal geht es nicht anders. Dann wird an einem Märchen lektoriert und am Krimi weitergearbeitet, aber nie am selben Abend. Wenn ich einen Text in der ersten Fassung habe, lasse ich ihn für gewöhnlich eine Zeitlang ruhen und arbeite dann bewusst in einem anderen Genre, um die Geschichten nicht unbewusst zu vermischen.

A.B.: Welchen Genres ordnest Du Dich zu? Und welches reizt Dich am meisten?
I.B.: Im Moment schreibe ich hauptsächlich Krimis und Kindergeschichten. Wobei beide ihren Reiz haben. Beim Krimi darf man Dinge andeuten und Haken schlagen, ja muss es sogar und bei den Kindergeschichten muss man sich klar und einfach ausdrücken. Beides ist immer wieder eine Herausforderung.

A.B.: Im Februar diesen Jahres ist Dein Flensburg-Krimi “Alles reine Routine” im TextLustVerlag als eBook erschienen. Schilder uns doch bitte kurz, was den Leser darin erwartet.
I.B.: Alles reine Routine ist ein norddeutscher Krimi, der im bäuerlichen Milieu spielt. Es ist der erste Fall von Hauptkommissar Anton Bauer, der nachdem sein bester Freund in seinen Armen gestorben ist, wieder ermittelt. Am Anfang hofft er, schnell wieder bei seiner Frau sein zu können, aber schon am Fundort der Leiche, beschleicht ihn das Gefühl an einem Tatort zu sein und ob er seinem Gefühl trauen kann, werde ich jetzt hier nicht verraten.

A.B.: Worin sieht Du die Vorteile eines eBooks?
I.B.: Ich bin mir sicher, dass sich eBooks in unserer Gesellschaft einen festen Platz erobern. Sie geben den Menschen mehr Flexibilität in ihrem hektischen Leben. Man hat die Möglichkeit längere und kürzere Wartezeiten, die unweigerlich immer mal wieder vorkommen, nach dem eigenen Geschmack zu überbrücken. Oft reicht da schon ein Handy, um eBooks lesen zu können. Gerade für Kurzgeschichten öffnen sich Türen, die sowohl dem Leser, wie auch den Autoren vorher verschlossen waren. Viele gute Autoren haben Kurzgeschichten liegen und nun eine Chance gefunden, sie nicht in der Schublade verstauben zu lassen. Mit eBooks kann die bisherige Palette noch erweitert werden, sodass jeder etwas findet, was er wirklich gerne liest oder so spannend ist, dass er jede Gelegenheit nutzen möchte weiterzulesen.

A.B.: Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit dem TextLustVerlag? Und wie gestaltet sich diese?
I.B.: Ich habe Angela Mackert, die Gründerin des TextLustVerlags, im Forum der Geschichtenweber kennen gelernt und sie einfach gefragt ob sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen könne. Schon nach wenigen Tagen kam die positive Antwort. Zuerst konnte ich das gar nicht glauben, denn immerhin bin ich ja noch eine Newcomerin, aber schon kurze Zeit danach kam der Vertrag und die ersten lektorierten Zeilen. Die Zusammenarbeit ist sehr freundlich und ich muss nie lange auf Antworten warten, falls ich mal eine Frage hatte. Das Lektorat war sehr gründlich und professionell. Ich habe mich und meinen Krimi immer sehr gut aufgehoben gefühlt.

A.B.: Hast Du ein Vorbild – literarisch und/oder allgemein?
I.B.: Meine heimlichen literarischen Vorbilder sind Victoria Holt und Rosamunde Pilcher. Sie verleihen jeder ihrer Figuren und Geschichten immer etwas Besonderes, obwohl es ja immer um das Gleiche geht. Sie schaffen es alles lebendig zu verpacken und einen jedes Mal aufs Neue ins Geschehen reinzuziehen. Als Krimiautor habe ich Andreas Franz für mich entdeckt, von ihm habe ich am Meisten gelesen und an viele kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Ich mag es da eher bunt gemischt, jeder mit seiner persönlichen Erzählstimme.

A.B.: Schreibst Du lieber alleine oder würdest Du auch mit einem Co-Autor arbeiten? Wenn ja, wer würde Dich da reizen?
I.B.: Zur Zeit schreibe ich lieber alleine, aber man weiß ja nie, was noch so kommt. Sollte ich je einen Co-Autor haben, dann muss die Zusammenarbeit Spaß machen und die Kommunikation sollte ehrlich und professionell sein.

A.B.: Liest Du regelmässig? Wenn ja, was bevorzugt?
I.B.: Ich versuche mir immer wieder Zeit zum Lesen zu nehmen, meistens klappt das Samstags- und Sonntagsmorgens im Bett. Gemütlich mit einer Tasse Kaffee. Neben Krimis lese ich gerne Fantasy und historische Romane. Im Moment lese ich gerade „Elfenzeit“, von zwanzig Bänden habe ich bereits sechzehn gelesen.

A.B.: Wie wichtig ist Dir der Kontakt zu Deinen Lesern bzw besteht dieser schon?
I.B.: Leider habe ich zur Zeit noch keinen Kontakt mit meinen Lesern, aber ich würde mich sehr darüber freuen.

A.B.: Hältst Du auch Lesungen ab? Oder kann man Dich künftig auf Cons antreffen? Wenn ja, auf welchen?
I.B.: Ich habe leider im Moment nicht die Möglichkeit auf Cons zu gehen. Ich bin beruflich so eingespannt, dass für mehr als das Schreiben wenig Zeit bleibt. Aber Lesungen sind nicht ausgeschlossen.

A.B.: Gibt es Menschen, die Dich bei Deinem schriftstellerischen Werdegang unterstützt haben? Freunde, Familie, Kollegen? In Deinen Anfängen und jetzt?
I.B.: Allen voran muss ich meiner Familie danken, die mir den Raum gibt und mich bei Fragen aller Art unterstützt. Von Anfang an haben sie mich ermutigt an einer Geschichte zu bleiben, wenn ich aufgeben wollte, oder wenn es mal nicht so lief. Ohne sie würden meine Krimis und Kindergeschichten immer noch in der Schublade liegen.

A.B.: Worin siehst Du die Vor- und Nachteile in der Klein- und Großverlagsszene?
I.B.: Einer der großen Vorteile ist sicherlich, dass man als Autor immer einen Verlag findet, der genau das rausbringt, was man schreibt. Ob dieser Verlag die Geschichte haben will, steht dann auf einem anderen Blatt. Kein Verlag kann jedes Genre bedienen und so hat jeder seinen Platz. Für den Leser bedeutet das Vielfalt. Da ich noch nie für einen Großverlag geschrieben habe, kann ich mich zu den Vor- und Nachteilen dort nicht äußern. Bei Kleinverlagen kommt es auf die Kleinigkeiten für mich an. Jeder Verlag arbeitet anders mit einem Autor und seiner Geschichte. Im Netz gibt es immer Möglichkeiten etwas über den Verlag zu erfahren und Kontakt zu anderen Autoren aufzunehmen, die mit dem Verlag schon gearbeitet haben. So kann man herausfinden, ob der Verlag auch wirklich zu einem passt.

A.B.: Woran arbeitest Du derzeit? Auf was dürfen sich die Leser künftig freuen?
I.B.: Zur Zeit arbeite ich an einem neuen Fall von Hauptkommissar Anton Bauer. Er hat es geschafft, dass er sich ganz allein auf meinen Schreiballtag breitmachen darf.

A.B.: Zum Abschluss noch die Frage: Wirst Du von einer Agentur vertreten?
I.B.: Nein, zur Zeit habe ich keine Agentur, die mich betreut.

A.B.: Vielen Dank für das ausführliche Beantworten meiner Fragen.
I.B.: Das habe ich gerne gemacht.

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TÖDLICHE VOGELLIEBE: Das Design zu meinem Krimi finde ich klasse. Der Kakadu, ein Sessel mit Blut und eine Feder die über das Cover schwebt, das alles gibt es auch in meinem Krimi. - interviewt von Alisha Bionda (09. Dezember 2013)


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