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Ich bin ein Nachtmensch und wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich jede Nacht schreibend oder plottend verbringen.

Interview mit Annika Dick, geführt von Alisha Bionda am 10. Aug. 2013.


Dieses Interview ist Teil der Kolumne:

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A. Bionda
6 Beiträge / 28 Interviews / 2 Kurzgeschichten / 37 Galerie-Bilder vorhanden
Annika Dick Annika Dick
Alisha Bionda führte via Mail den ersten Teil ein umfangreichen Interviews mit ANNIKA DICK

A.B.: Zuerst einige persönliche Fragen: Was gibt es über Dich als Mensch zu sagen?
A.D.: Ich bin im Februar 1984 geboren und lebe noch heute in dem kleinen Dorf in der Nordpfalz, in dem ich aufgewachsen bin. Vielleicht bin ich auch deshalb in größeren Gruppen erst einmal lieber unsichtbar, oder es liegt einfach daran, dass ich sehr schüchtern bin.

A.B.: Was zeichnet Dich in Deinen Augen aus?
A.D.: Oje, die Frage, die ich vor jedem Vorstellungsgespräch gefürchtet habe. Ich würde mich als sehr ruhigen und ausgeglichenen Menschen bezeichnen. Außerdem als ehrlich und als jemanden, der sich gern selbst ein Bild macht, statt uneingeschränkt das anzunehmen, was andere sagen und auch mal die andere Seite sehen kann.

A.B.: Was magst Du, und was eher nicht?
A.D.: Ich bin ja von Geburt schon ein Winterkind und liebe tatsächlich den Winter, die Dunkelheit, die Kälte und den Schnee. Der Sommer ist für mich nur in Wassernähe ertragbar und da ich nicht in der Nähe des Meeres wohne, verbringe ich ihn am liebsten in dunklen und gut gekühlten Zimmern. Eigentlich die perfekte Voraussetzung zum Schreiben, oder?
Was ich nicht mag sind arrogante, rücksichtslose und ignorante Menschen, die glauben, ihre Art zu leben sei die einzig richtige und alle anderen müssten sich nach ihnen richten.

A.B.: Welche Hobbies hast Du?
A.D.: Das ist jetzt keine sehr aufregende Antwort, aber: schreiben und lesen. Überraschend, nicht wahr? ;) Außerdem gehe ich gern auf Reisen, das kann sowohl ein wochenlanger Urlaub weit, weit weg sein, als auch ein Ausflug von wenigen Stunden zu interessanten Plätzen in der Umgebung.

A.B.: Wolltest Du immer schon Schriftstellerin werden oder war es eher eine Folge Deiner persönlichen Entwicklung?
A.D.: Ein wenig von beidem würde ich sagen. Ich hatte zwar schon als Kind den Traum davon, Schriftstellerin zu werden, aber damals schien es so weit weg und eben wirklich ein Traum, so, wie andere davon träumen, Astronaut zu werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Kindheitsträumen hat mich dieser jedoch nie losgelassen, bis ich mir selbst irgendwann die Frage stellen musste: wieso eigentlich nicht? Wieso nicht diesen einen Traum, der mich von klein auf begleitet hat, versuchen in die Tat umzusetzen?

A.B.: Wann hast Du zu schreiben begonnen? Und womit?
A.D.: Geschichten habe ich mir schon ausgedacht, bevor ich schreiben konnte. Als ich dann endlich die Möglichkeit hatte, diese auch auf Papier zu bringen, habe ich es getan. Womit ich mich damals auseinandergesetzt habe, weiß ich leider gar nicht mehr. Die ältesten Geschichten, an die ich mich erinnere, habe ich als Teenager geschrieben. Meistens waren meine Freunde und ich die Hauptfiguren, und in den meisten Fällen waren es kleine Liebesgeschichten. Aber auch eine lange Fantasygeschichte war darunter, die ich mit zwei Freundinnen gemeinsam geschrieben hatte.

A.B.: Hast Du eine fest strukturierte Methode, wie Du ein Projekt „angehst“?
A.D.: Für mich selbst überraschenderweise: Ja. Egal, wie ich auf die Idee komme, ob es ein Bild ist, das mir die Idee zu einer Geschichte liefert, eine Hauptfigur, die mir im Kopf herumschwirrt, eine bestimmte Szene, die ich unbedingt verwenden will oder ein Titel, zu dem ich die Geschichte noch gar nicht kenne, wie es ab dem Zeitpunkt der ersten Idee weitergeht, ist immer gleich. Zuallererst brauche ich meine Hauptfiguren, sowohl Protagonist als auch Antagonist und um diese wird die Geschichte gewoben. Das passiert meist noch als Gedankenfetzen, gibt höchstens eine Randbemerkung für eine neue Idee im Notizbuch. Danach überlege ich, wie die Geschichte anfängt, was die Ausgangssituation ist. Und danach direkt das Ende. Erst, wenn mir diese beiden Punkte gefallen, bekommt die Idee ihren festen Platz im Notizbuch und eine Datei auf meinem Computer und von da an wird der Rest ausgearbeitet: die übrigen Figuren, alles, was zwischen Anfang und Ende passiert, das Wie, Wo, Wer und Warum.

A.B.: Schreibst Du gerne zu einer bestimmten Zeit? Lieber tagsüber, lieber abends/nachts? Wie sieht Dein Tagesablauf aus?
A.D.: Ich bin ein Nachtmensch und wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich jede Nacht schreibend oder plottend verbringen. Es gibt für mich nichts Schöneres, als nach einer durchgeschriebenen Nacht bei Sonnenaufgang ins Bett zu fallen. Da ich aber einem normalen Brotjob nachgehe, ist dies nur an den Wochenenden möglich. Unter der Woche nutze ich die Mittagspause auf der Arbeit zum Schreiben und versuche abends noch ein bis zwei Stunden einzuplanen.

A.B.: Bevorzugst Du eine bestimmte Atmosphäre oder benötigst Du besondere Ruhe wenn Du schreibst?
A.D.: Ruhe mag ich beim Schreiben gar nicht. Ich brauche Musik und das am besten laut. Jedes Projekt, sei es Roman oder Kurzgeschichte, bekommt von mir einen passenden Soundtrack verpasst, der mich beim Schreiben in die richtige Stimmung versetzt. Um dann niemanden zu stören (besonders meine arme Katze nicht, die sich liebend gern auf meinem Schoß zusammenrollt, wenn ich in die Tasten haue), habe ich dabei meist Kopfhörer auf. Das hat auch den netten Nebeneffekt, dass man nicht vom Telefon gestört werden kann.

A.B.: Schreibst Du an mehreren Projekten gleichzeitig oder trennst Du das strikt?
A.D.: Striktes Trennen habe ich versucht, aber nicht wirklich durchgehalten. Auch wenn ich mich zumindest bei den Romanen auf einen Titel konzentriere, schiebe ich gerne noch ein paar Kurzgeschichten dazwischen oder lasse mir schon einmal neue Ideen durch den Kopf gehen. Es hilft mir auch oft, etwas völlig Gegensätzliches zu dem zu schreiben oder plotten, an dem ich gerade sitze.

A.B.: Welchen Genres ordnest Du Dich zu? Und welches reizt Dich am meisten?
A.D.: Phantastik, Romance und Historicals haben schon immer ihren Weg in meine Werke gefunden und werden das auch noch weiterhin tun.

A.B.: Jüngst ist mit FAULER ZAUBER der erste Band Deiner “Hex Hex-Serie” im Arunya-Verlag erschienen. Schilder uns doch bitte kurz, was den Leser darin erwartet.
A.D.: In "Fauler Zauber" zieht die junge Hexe Morgana gleich zu Beginn des Buches von zu Hause aus und glaubt zunächst, nun ein ruhiges Leben führen zu können – im Gegensatz zu ihrem bisherigen Leben mit Mutter und älterer Schwester. Sie muss aber recht schnell erkennen, dass sie sich da gewaltig verschätzt hat und das ruhige Leben weiterhin ein Traum bleibt, während sie sich um einen Hexenladen und die diversen Probleme ihrer Freunde und ihrer Schwester kümmert.

A.B.: Die Serie startete online auf LITERRA, wie kam es dazu?
A.D.: Als ich Deine Mail erhielt, dass Du neue Serien für LITERRA suchst, kam mir ziemlich schnell die Idee zu einer humorvollen Serie über eine Hexe in unserer Zeit, die sich mit verschiedenen anderen Fantasygestalten sowie mit ihrer traditionsbewussten Mutter herumschlagen muss. Und dann hatte ich wohl Glück, dass Dir die Idee gefallen hat.

A.B.: Was haben die Leser in HEX HEX zu erwarten?
A.D.: Passend zum englischen Setting gibt's eine ordentliche Portion trockenen Humor, eine bunte Truppe liebenswürdiger – und weniger liebenswürdiger Figuren und eine Prise Romantik. Letzteres wird in der Zukunft noch ein wenig stärker ausfallen, als es das in "Fauler Zauber" getan hat.

A.B.: Hast Du innerhalb der Serie Lieblingscharaktere? Wenn ja, welche und warum?
A.D.: Da ist natürlich zum einen Morgana, die Ich-Erzählerin, der ich an manchen Tagen einiges zumute, die es aber fast immer schafft, die Ruhe zu bewahren und die Situationen, mit denen ich sie konfrontiere, zu meistern. Shadow, ihr Hexenkater hat auch einen festen Platz in meinem Herzen eingenommen. Außerdem mochte ich Caitlin von Anfang an besonders gern. Sie ist einfach so eine herzensgute Person, die unglaublich viel Pech hat.

A.B.: Ist die Serie limitiert oder ist das „Ende offen“?
A.D.: Es gibt einige Eckpunkte, von denen ich bereits weiß, dass die Serie darauf zusteuern wird. Ob sie aber an einem von ihnen auch zu Ende sein wird, oder diese Punkte früher kommen, als gedacht, kann ich noch nicht sagen.

A.B.: Peter Wall betreut die Serie künstlerisch. Wie sehr treffen seine Zeichnungen Deinen Nerv?
A.D.: Die Zeichnungen passen perfekt zu Morganas Geschichte. Ich bin von ihnen begeistert und kann es jedes Mal kaum erwarten, zu sehen, wie er die aktuelle Folge künstlerisch umgesetzt hat.

A.B.: Die eBooks, die der Arunya-Verlag herausgibt, beinhalten alle Grafiken. War das für Deine Entscheidung mit dem Verlag zusammenzuarbeiten wesentlich?
A.D.: Ich bin ein großer Fan von illustrierten Büchern, leider gibt es heute kaum noch solche außerhalb des Kinderbuchbereichs. Es ist schade, dass diese Tradition so stark nachgelassen hat und ich bin sehr froh, beim Arunya-Verlag an einen Verlag geraten zu sein, der sie wieder aufleben lässt.

A.B.: Die eBook des Arunya-Verlages belaufen sich in der Regel auf 3.99€ bis 5.99€. Also keines ist teurer als 5.99€. Was hältst Du von dem Preis-Leistungsverhältnis ?
A.D.: Ich finde es sehr gut, dass der Verlag auf faire Preise Wert legt, auch um die Hemmschwelle für eBook-Neuleser zu senken. Viele bemängeln, dass eBooks aus Verlagen oft nur unwesentlich günstiger als ihre gedruckten Gegenstücke sind und natürlich greift man bei einer solchen Differenz lieber zu dem Buch, dass man sich nach dem Lesen ins Regal stellen kann.

A.B.: Sind die HEX HEX-Bände als reine eBooks geplant oder sind auch zu einem späteren Zeitpunkt Printausgaben nicht ausgeschlossen?
A.D.: Die HEX HEX Bände sind derzeit als reine eBook-Serie geplant.

A.B.: Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit dem Arunya-Verlag? Wie zufrieden warst Du damit?
A.D.: Die Zusammenarbeit mit dem Verlag habe ich Dir zu verdanken. Es ging alles sehr schnell und unkompliziert und ich bin wirklich sehr glücklich, nicht nur mit HEX HEX beim Arunya-Verlag ein gutes Zuhause gefunden zu haben.

A.B.: Du verfasst auch Kurzgeschichten? Was reizt Dich daran?
A.D.: Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass eine Geschichte nun einmal so lang ist, wie sie sein muss. Und nicht alle Geschichten lassen sich in einem Roman erzählen. Manche brauchen nur diesen einen Moment im Leben ihrer Figuren, um alles zu vermitteln, was der Autor sagen will. Außerdem sind Kurzgeschichten eine gute Möglichkeit, Neues zu versuchen, die eigenen Grenzen als Autor auszutesten.

A.B.: Gibt es einen Autor, dessen Kurzgeschichten Du besonders magst?
A.D.: Puh, das ist schwer zu beantworten. Ich habe immer mal wieder Anthologien auf meinem Bücherstapel liegen und lese auch die Geschichten, die zum Beispiel auf LITERRA online gehen, sehr gern. Aus den ganzen Geschichten aber bestimmte Autoren zu benennen, fiele mir da zu schwer.

A.B.: Hast Du eine Kurzgeschichte, die Du selbst als Deine beste bezeichnen würdest?
A.D.: Habe ich schon erwähnt, dass ich schlecht darin bin, mich auf einzelne Dinge festzulegen? ;) Ich mag meine düsteren Kurzgeschichten, wie die beiden, die dieses Jahr auf LITERR online gingen, "Der Fluch von Elwood House" und "Hinter dem Spiegel", die ich zu Grafiken von Crossvalley Smith und Andrä Martyna schreiben durfte, sehr. Bei beiden Grafiken war die Geschichte sofort in meinem Kopf und es waren auch beides Geschichten, die nicht als Roman funktionieren würden.
Eine andere Geschichte, von der ich selbst sehr überzeugt bin ist "Finns Abenteuer", die in dem YOUNGSTARS-eBook erscheinen wird. Sie ist ganz und gar nicht düster und ich glaube, jeder Autor hatte schon einmal Erfahrung mit einer Figur wie Finn gemacht.

A.B.: Man kann demnächst Beiträge von Dir in einigen Anthologien finden. Was ist ausschlaggebend dafür, an welchem Projekt Du Dich beteiligst? Herausgeber? Verlag? Thematik?
A.D.: Alle drei Kriterien, die Du hier ansprichst, müssen für mich stimmen. Wenn ich bei einem der drei Bauchweh habe, kann das nicht gut ausgehen. Ich muss davon überzeugt sein, auch in zehn Jahren noch auf das Projekt zurückblicken zu können, und stolz sagen zu können, diese Geschichte in dieser Anthologie ist von mir und ich stehe noch immer voll hinter ihr.

A.B.: Verrate uns doch kurz die ein oder andere Anthologie, in der Du vertreten sein wirst.
A.D.: Gerne. Die nächste Anthologie, in der ich vertreten sein werde, ist "Animals World" in der DARK WORL(D)S-Reihe aus dem p.machinery Verlag, in der mein Tiger Raja versucht, seinen Dschungel vor der Zerstörung durch die Menschen zu bewahren. Nächstes Jahr mache ich dann in "Neue Welt", die ebenfalls in der o.g. Reihe im p.machinery Verlag erscheint, meinen ersten kleinen Ausflug ins Science-Fiction-Genre, bevor ich mich in "Blutjung – Der Vampir, der mich liebte" aus dem Arunya-Verlag zu den von mir sehr geliebten Vampiren auf erotische Weise austoben durfte. Im Jahr darauf kommt wieder im Arunya-Verlag, eine Anthologie auf die ich mich als Katzenmama besonders freue: "Meerkatzen". Hier hat Ikaros mir einen Strich durch meine humorvoll geplante Geschichte gemacht. Aber der alte Kater, der mit dem Tod seines Menschenfreundes zurechtkommen muss, ist mir doch sehr ans Herz gewachsen.

A.B.: Hast Du ein Vorbild – literarisch und/oder allgemein?
A.D.: Vorbilder nicht direkt, ich möchte gern meinen eigenen Stil haben und mich nicht an anderen orientieren. Aber es gibt Autoren, die mich nach Beenden ihres Buches dazu bringen, sofort und augenblicklich an meinen eigenen Geschichten weiterzuschreiben, weil sie mich so begeistert und mitgerissen haben.

A.B.: Schreibst Du lieber alleine oder würdest Du auch mit einem Co-Autor arbeiten? Wenn ja, wer würde Dich da reizen?
A.D.: Die meisten Geschichten schreibe ich lieber allein, es sind einfach meine Ideen, meine Figuren, meine Geschichten. Es geht aber auch anders. Vor ziemlich genau einem Jahr schickte mir Susanna Montua, eine sehr gute Freundin und Autorenkollegin, ein Bild, zu dem sie unbedingt eine Geschichte schreiben wollte, aber noch nicht wusste welche. Wir warfen mit Ideen umher und plötzlich war es unsere Geschichte. An Ostern setzten wir uns zusammen und planten die ganze Geschichte ausführlich und begannen, an ihr zu schreiben. Mittlerweile bahnt sich auch schon eine neue Idee an, die aber noch nicht sehr weit fortgeschritten ist. Die Chemie zwischen beiden Autoren muss einfach stimmen und man muss sich sicher sein, eine gemeinsame Geschichte erzählen zu können, auch wenn natürlich jeder eigene Ansätze und Ideen mit einbringt.

A.B.: Liest Du regelmässig? Wenn ja, was bevorzugt?
A.D.: Wenn ich nicht schreibe, lese ich. In irgendeiner Form findet man mich immer mit einem Buch vor. Was ich am liebsten lese, ist oft stimmungsabhängig. Genre, zu denen ich aber immer wieder zurückgreife, sind diverse Subgenres der Phantastik (Dark Romance, Urban Fantasy, Historische Fantay, Horror), Liebesromane (besonders gern historische, wenn viktorianisch draufsteht, zucken meine Finger schon danach) und Jugendbücher (sowohl fantastische als auch realistische). Mittlerweile greife ich auch hin und wieder zu einem Thriller, wenn mich der Klappentext anspricht.

A.B.: Wie wichtig ist Dir der Kontakt zu Deinen Lesern?
A.D.: Ich finde ihn sehr wichtig. Ich glaube, als Leser ist man sich oftmals gar nicht bewusst, wie sehr es einen Autor freut, Rückmeldung zu seinen Werken zu erhalten.

A.B.: Wie gestaltet sich dieser?
A.D.: Hauptsächlich über meine Facebook-Seite und meine Homepage. Aus meinem Bekanntenkreis bekomme ich auch hin und wieder direkte Rückmeldungen zu meinen Geschichten.

A.B.: Hältst Du auch Lesungen ab? Oder kann man Dich auf Cons antreffen? Wenn ja, auf welchen?
A.D.: Bisher weder noch und für dieses Jahr ist auch in beiden Fällen noch nichts geplant, aber das kann sich ja nächstes Jahr noch ändern.

A.B.: Gibt es Menschen, die Dich bei Deinem schriftstellerischen Werdegang unterstützt haben? Freunde, Familie, Kollegen? In Deinen Anfängen und jetzt?
A.D.: Meine Familie hat mich von Anfang an mit dem Wichtigsten versorgt, was es für einen Autoren geben kann: Bücher. Von klein auf konnte ich nie genug von ihnen bekommen. Meine Mutter, die als Kind die Texte der Theaterstücke, die mein Großvater spielte, las, hat mir bei jeder Gelegenheit neuen Lesestoff besorgt, selbst ein Besuch auf dem Flohmarkt führte unweigerlich zu allen sichtbaren Bücherkisten. Später war ich immer von Freunden umgeben, die entweder selbst schrieben oder zumindest ebenso viel lasen wie ich, und sie waren auch die ersten, die meine Geschichten lesen und mir ihre Meinung sagen durften, da ich mir hier sicher sein konnte, absolut ehrliche Rückmeldungen zu erhalten.
Wie gesagt, schreibe ich in der Mittagspause stets an meinen Geschichten, sodass auch bei der Arbeit jeder weiß, dass ich schreibe und ich auch stets über die aktuellen Stände und künftige Veröffentlichungen Bescheid sagen muss.
Durch das Internet habe ich viele Autoren kennen gelernt und das gemeinsame Schreiben und Motivieren und auch mal Aufmuntern, wenn es gerade nicht so gut läuft, weil man genau weiß, wie der andere sich fühlt, möchte ich keinesfalls missen.
Und nicht zuletzt Du, als meine Agentin.

A.B.: Welchen Rat würdest Du Newcomer-Autoren für die Verlagssuche geben?
A.D.: Ich würde als Allererstes dazu raten, sich über die verschiedenen Verlage und das Verlagsgeschäft zu informieren. Danach würde ich dazu raten, sich eine gute Agentur zu suchen, damit man sich selbst auf das Konzentrieren kann, was ein Autor am besten kann: das Schreiben.

A.B.: Worin siehst Du die Vor- und Nachteile in der Klein- und Großverlagsszene?
A.D.: Eine Großverlagsveröffentlichung bietet neben der weitaus größeren Reichweite der Bücher natürlich auch einen finanziellen Anreiz. Und natürlich ist es für einen Autoren etwas Besonderes, sagen zu können, dass man in einem Großverlag veröffentlicht hat.
Kleinverlage haben zwar nicht die Mittel wie Großverlage, um beispielsweise Vorschuss zu zahlen oder große Werbekampagnen zu starten, dafür können sie experimentierfreudiger sein, was neue Themen angeht. Zudem hat man hier meist kürzere Kontaktwege und hat als Autor meist ein größeres Mitspracherecht.

A.B.: Woran arbeitest Du derzeit? Auf was dürfen sich die Leser künftig freuen?
A.D.: Derzeit überarbeite ich meinen Vampirroman "NIKE", der nächsten August im Oldigor Verlag erscheinen wird. Ich glaube fast, dieser ungewöhnlich heiße Sommer will mich dazu animieren, weiterzumachen und mich in die richtige Stimmung für die im heutigen Griechenland spielende Geschichte zu bringen. Dann schreibe ich gerade an neuen Folgen für "HEX HEX". Außer den oben schon erwähnten Anthologien wird nächstes Jahr noch meine historische Dark Romance "Distelmond" im Arunya-Verlag erscheinen, worüber ich mich sehr freue. Wer bei den Worten viktorianisch, Schottland und Werwölfe die Ohren spitzt, sollte sich diesen Titel schon einmal merken.

A.B.: Zum Abschluss noch die Frage: Du wirst von der Agentur Ashera betreut. Aus welchem Grund wolltest Du mit einer Agentur zusammenarbeiten?
A.D.: Wie gesagt, mit einer guten Agentur kann sich ein Autor auf das Schreiben konzentrieren. Man bekommt schon eine erste Einschätzung, ob das Projekt, an welchem man arbeitet, überhaupt marktauglich ist und wenn ja, hat eine Agentur Kontakte zu den Verlagen, von denen gerade ein Newcomer nur träumen kann. Auch wenn es dann an Vertragsdetails oder etwaige Probleme mit dem Verlag kommen sollte, ist eine Agentur Gold wert.

A.B.: Vielen Dank für das geduldige Beantworten meiner Fragen.
A.D.: Ich habe zu danken für das nette Interview und die sehr interessanten Fragen.

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