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Ich liebe Kurzgeschichten. Hier gibt es gleich drei in wunderschöner Verpackung und auch in außergewöhnlicher Form.Interview mit Tanja Bern, geführt von Alisha Bionda am 08. Jun. 2015.Dieses Interview ist Teil der Kolumne:
A.B.: Liebe Tanja, vor Kurzem sprach mit Dir über Deine aktuellen Romance-Roman NAH BEI MIR. Nun möchte ich mit Dir über eine weitere Veröffentlichung sprechen: Deine Kurzgeschichte GEFÄHRTE DES BLUTES in MEIN GELIEBTER VAMPIR, dem Band 13 der Reihe Kaffeepausengeschichten im TextLustVerlag. Handelt es sich dabei um Deinen ersten Vampirtext? T.B.: Ja! Bisher hatte ich mich den Vampiren widersetzt, obwohl ich ein Fan von Anne Rice bin, beziehungsweise von ihrer Vampir-Reihe um Lestat. Aber es ist ja ein regelrechter Hype entstanden und irgendwie schreckte mich das etwas ab, beziehungsweise hatte ich bis dato (schreibtechnisch) nicht so das Bedürfnis nach Vampiren. A.B.: Ohne zu viel über den kurzen Text zu verraten; was erwartet die Leser in GEFÄHRTE DES BLUTES ? T.B.: Als Darion McKinley eine Abendgesellschaft besucht, um dort auf besondere Art zu speisen, wird er von seinem eigentlichen Vorhaben abgelenkt, als der junge Benedict Talstor ihm offensichtliche Avancen macht. Ein seltsamer Hunger nimmt von Darion Besitz und es hat so gar nichts mit seiner Blutgier zu tun, die er sonst als Vampir spürt. A.B.: Stehst Du dem Vampir-Genre besonders nah? Was hat Dich daran gereizt einen Text zu dem Thema zu verfassen? T.B.: Wie schon gesagt bin ich ein Lestat-Fan, aber wirklich nahe stehe ich dem Vampirgenre nicht. Als aber vom TextLustVerlag eine Ausschreibung kam, flashte mich der kleine Vorstellungstext für die Blutsauger so sehr, dass ich sofort hundert Bilder im Kopf hatte. Ich war ziemlich überrascht und dachte mir, dass ich mich ja dann doch mal an die Vampire wagen könnte. Whoa und da habe ich dann etwas losgetreten, aber das erzähle ich in der nächsten Frage. A.B.: Wie kamst Du auf die Idee zu Deiner Kurzgeschichte? T.B.: Wie oben schon erzählt, war ich von der Ausschreibung sehr angetan. Der kleine Text floss wie von selbst hervor. Ich hatte weniger eine Idee, sondern eher einen Film im Kopf und kam kaum mit dem Schreiben nach. Als ich den Part fertig hatte, kam es mir aber eher wie das Kapitel eines Romans vor. Ich verzweifelte ein wenig, denn mein Protagonist ließ mir überhaupt keine Ruhe. Er nervte mich regelrecht und zupfte ständig an mir. Also musste ich umdenken. Wenn eine Figur so lebendig wird, dann weiß ich instinktiv, dass da viel mehr hinter steckt. Ich kann das dann nicht ignorieren. Allerdings merkte ich, dass meine Figur nicht so ganz zufrieden mit sich ist. Auch kam mir die Kurzgeschichte nicht wie ein Anfang vor, sondern eher wie eine Szene aus der Mitte. Ich setzte mich also spontan hin und schrieb mal drauflos. Das hatte zur Folge, dass sich mein Protagonist völlig anders entwickelte, als in der Kaffeepausenstory, und ich in wenigen Tagen mein Roman-Exposé für meine Vampir-Romance Flüstern der Ewigkeit fertig hatte, inklusive einer ausgesprochen langen Leseprobe. Tja, jetzt hatte ich ein Problem, denn ich hatte bei mir selbst geklaut. *lach* Ich schrieb die Kaffeepausengeschichte deshalb um, gab den Protagonisten neue Namen und neue Charaktereigenschaften und siehe da, es war genau richtig. Jetzt kam mir die kleine Story eigenständig vor, die Figuren wirkten nicht aus einer Szene herausgerissen, alles kam mir stimmiger vor. Geblieben sind die Grundidee und die Liaison zwischen zwei Männern. A.B.: Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit dem Lektorat? T.B.: Der Lektor und ich hatten irgendwie richtig Spaß. Es musste nicht besonders viel geändert werden, eher Kleinigkeiten, die ich absolut klaglos hinnahm. Er war total erleichtert, dass ich mich gegen keine seiner neuen Ideen sperrte. Und ich nahm amüsiert zur Kenntnis, dass ich einen Hetero-Mann vom Gay-Genre überzeugen konnte. A.B.: Wie gefällt Dir der Buchumschlag/ das Layout des Bandes, das vom Atelier Bonzai gezaubert wurde? T.B.: Es hat einen großen Wiedererkennungswert. Man sieht sofort, dass die Bücher zusammengehören. Das finde ich wunderbar. Auch der vorherrschende Fliederton gefällt mir gut, ich mag dieses Zarte, Geheimnisvolle in der Farbe. Einen kleinen Narren habe ich ja an dem kleinen Kaffeetassen-Symbol gefressen. Ich liebe nämlich Kaffee und genieße ihn sehr häufig in den unterschiedlichsten Varianten. A.B.: Wie gefallen Dir die Cover- und Innengrafiken des vor Kurzem leider plötzlich verstorbenen Grafikers Crossvalley Smith? T.B.: Ich bin ja ein großer Fan von Crossvalley Smith. Seine Grafiken sind für mich immer etwas Besonderes, weil sie so lebendig wirken. Bisher hat er bei meinen Geschichten immer genau den richtigen Punkt getroffen. Die Bücher werden durch die Grafiken aufgewertet. Der Leser bekommt eine feine Richtung gezeigt, die er aufgreifen kann oder nicht. Ich für meinen Teil liebe sie. A.B.: Was ist für Dich das Besondere der Reihe KAFFEEPAUSENGESCHICHTEN? T.B.: Ich liebe Kurzgeschichten. Hier gibt es gleich drei in wunderschöner Verpackung und auch in außergewöhnlicher Form. Meist drei Autoren schreiben zu einem Thema ihre Geschichte, die dann jeweils mit tollen Grafiken versehen wird. Durch die unterschiedlichen Ideen der Autoren sind die Bücher sehr vielfältig und die Storys, die ich bisher gelesen habe, waren ausnahmslos spannend oder berührend. Sehr liebevoll gemacht finde ich auch die Tipps des Verlages. So kann man das Buch noch mit ganz anderen Facetten genießen. A.B.: Woran arbeitest Du derzeit? Was wird als Nächstes von Dir erscheinen? Worauf dürfen sich Deine Leser freuen? T.B.: Meine Vampir-Gay-Romance Flüstern der Ewigkeit, von der ich ja oben schon ein wenig erzählt habe, erscheint im Juli bei Bookshouse. Es geht um Andrei, der gegen seinen Willen zu einem Vampir gewandelt wird und auf Samuel trifft, in den er sich verliebt. Er weiß nicht, dass der junge Mann eigentlich sein Feind ist. Zurzeit schreibe ich gerade an dem ersten Teil meiner Dilogie Wunschjuwel, ebenfalls für Bookshouse. Der zweite Teil wird dieses Jahr auch noch fertig. Für 2015 und 2016 ist aber noch einiges geplant. Im Verlag OConnell Press wird zum Beispiel eine Fantasy-Romance erscheinen. A.B.: Zum guten Schluss für heute: Wirst Du demnächst irgendwo lesen? Wenn ja wo? GGfs auch aus Deinen Textlustverlags-Veröffentlichungen? T.B.: Ich lese am 20. Juni um 19 Uhr in Markus Bücherkiste (Werler Landstraße 260 - 59494 Soest) aus meinem Mystery-Krimi Ruf der Geister und aus Nah bei mir. Am Samstag, den 5. September um 13 Uhr bin ich in der Mayersche Buchhandlung (Hochstraße 9 - 45894 Gelsenkirchen-Buer) und stelle auch hier Ruf der Geister vor. Und am 8. Oktober um 18 Uhr lese ich in der Stadtbibliothek Gelsenkirchen-Horst (Turfstraße 21 A.B.: Wieder einmal vielen Dank für das Beantworten meiner Fragen. T.B.: Immer wieder gerne. Weitere Interviews mit Tanja Bern
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