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In der Dystonia-Reihe erscheinen kurze, flott geschriebene Romane aus einer nahen, dystopischen Zukunft.Interview mit Guido Krain, geführt von Alisha Bionda am 02. Sep. 2017.Dieses Interview ist Teil der Kolumne:
A.B.: Lieber Guido, das letzte Interview habe ich mit Dir im Januar diesen Jahres zum Erscheinen Deines Thrillers VICTIMS Das Werwolf-Phänomen (Knaur) geführt. Heute möchte ich mit Dir über Deinen Roman HAMMER UND SÖCKCHEN, der gerade als erster Titel in der neuen Reihe DYSTONIA im Arunya-Verlag erschienen ist, sprechen. Schilder uns doch bitte, was die Leser darin erwartet. G.K.: Ein nackter Mann erwacht ohne Gedächtnis in einem leeren Aquarium. Der einzige Hinweis besteht aus einem Zettel, den ihm jemand ans Ohr getacktert hat. Darauf steht Sharp 400/400 Obsi. Tja, und dann fällt dem Weltuntergang auf, dass er jemanden übersehen hat. A.B.: Hast Du den Roman streng nach Expo geschrieben oder hat sich vieles erst während des Schreibens entwickelt? G.K.: Bevor ich mit dem Schreiben anfing, gab es nur ein Bild in meinem Kopf das Coverbild kommt dem sehr nahe. Der Rest kam von selbst. Es ist mir selten so leicht gefallen, einen Roman zu schreiben. A.B.: Gibt es eine Charaktere, die Dir besonders am Herzen liegt? Wenn ja, warum? G.K.: Nun wer könnte es vermeiden, eine psychotische Hammermörderin mit pinkfarbenen Haaren in sein Herz zu schließen? A.B.: Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit dem Lektorat? G.K.: Wieder einmal sehr angenehm und problemlos. Beim TTT hatte ich aber auch nichts anderes erwartet. A.B.: Wie gefällt Dir die Optik des Bandes? Wie die Innengrafiken? G.K.: Ich mag das Cover sehr, gerade weil es dem ersten Bild in meinem Kopf so nahe kommt. Auch die Innengrafiken kommen sehr gut, finde ich. Irgendwie alle sehr fröhlich, aber durch den Druck etwas angedunkelt/verwaschen/schmutzig. Passt perfekt. A.B.: Du bist auch gleichzeitig der Herausgeber der Reihe DYSTONIA. Schilder doch bitte, worum es in dieser Reihe geht und wie Du auf die Idee dazu gekommen bist. G.K.: Dystonia ist ein zusammengesetztes Wort aus dem Altgriechischen und bedeutet schlecht/falsch und Spannung. Die gleichnamige Krankheit bezeichnet einen Zustand, in dem Muskeln zu stark angespannt werden. Dies fasst gut zusammen, um was es gehen wird: Freche, manchmal böse, politisch unkorrekte Geschichten, die im Idealfall beinahe zu spannend sind. In der Dystonia-Reihe erscheinen also kurze, flott geschriebene Romane aus einer nahen, dystopischen Zukunft. Zentral sind originelle Plots und interessante Charaktere. Trotz des Settings soll der Leser am Ende der Geschichte auf keinen Fall mit schwermütigen Gedanken zurückgelassen werden. Man könnte es auch mit Sex, Drugs und Rockn Roll zusammenfassen ;o) Wie ich darauf gekommen bin, ist schwerer zu beantworten. Wo fange ich an? Zum einen mag ich Science Fiction und Geschichten aus dystopischen Welten. Shadowrun habe ich zum Beispiel immer gerne gelesen. Was ich aber überhaupt nicht mag, sind deprimierende, sich geradezu im Elend suhlende Dystopien. Deshalb ist es schwer für mich, passenden Lesestoff in dieser Richtung zu erhalten. Ich bin sicher, dass es vielen Lesern so wie mir geht und wollte Abhilfe schaffen. A.B.: Wie sieht die weitere Planung dieser Reihe aus? G.K.: Band zwei wird Lothar Nietsch mit Flaschenkind bestreiten. Eine actionreiche Geschichte über eine junge Dame mit Vaterkomplex. Für Band drei konnte ich Florian Hilleberg gewinnen. In Special Interest befasst er sich u.a. näher mit den Feinheiten von Seximplantaten. In Band vier ist David Seinsche mit Schleppchens Augenstern dran. Es geht um ein Pärchen, das die Reichen bestiehlt, die Beute aber nicht den Armen gibt, sondern auf ein Paar Beine spart. Auch für Band fünf und sechs habe ich schon Kandidaten im Auge. Ich hoffe, dass es klappt. Jedenfalls geht es rund in Dystonia. ;o) A.B.: Was ist für Dich das Besondere von DYSTONIA? G.K.: Wie drücke ich das am besten aus? Ich habe festgestellt, dass der sehr unangenehme Trend zum Wörterverbieten und zur politischen Korrektheit anfängt, sich in meine Arbeit einzuschleichen. Viele Lektoren gehen diesbezüglich geradezu auf Eierschalen und sogar Rezensenten haben mir schon anvertraut, dass sie nicht wagen, gewisse Bücher oder gewisse Aspekte daran zu loben, weil Sie ihre Leser nicht verärgern wollen. Es scheint sich eine regelrechte Angst vor dem ewig empörten Gesinnungsmob ausgebreitet zu haben. Deshalb glaube ich, dass auch immer mehr Autoren eine unbewusste, ideologische Schere im Kopf haben, mit der sie Selbstzensur betreiben. Genau das verhindert aber, dass sich der Autor frei entfalten kann und produziert sehr leicht seelenlose Bücher, die nicht mehr aus dem Bauch heraus, sondern rein mit dem Kopf geschrieben wurden. Ich selbst muss mir diese Zensur immer wieder bewusst aus dem Kopf schlagen. Ich hoffe, dass ich damit, dass ich die Autoren aktiv dazu auffordere, Grenzen zu überschreiten und sich richtig auszutoben, außergewöhnliche Romane in der Reihe anbieten kann. A.B.: Liest Du demnächst auch aus HAMMER UND SÖCKCHEN? G.K.: Auf jeden Fall. Der nächste Termin ist am 14. Oktober auf der Bucon in Dreieich um 13 Uhr. A.B.: Woran arbeitest Du derzeit? Auf was dürfen sich die Leser künftig freuen? G.K.: Im Augenblick arbeite ich für den Arunya-Verlag an VALHALLA, Band acht der O.R.I.O.N. Space Opera. Ich hoffe, wieder für einige Überraschungen sorgen zu können. Danach ist nach langer Zeit endlich mal wieder Steamfantasy dran. Ich beginne mit RÄDERWERK DER WALKÜRE, dem Prolog zu meinen Roman GHOSTMACHINE. Beides wird in der SteamFantasy-Reihe im Arunya-Verlag erscheinen. :o) A.B.: Vielen Dank für das ausführliche Beantworten meiner Fragen. G.K.: Gerne. Vielen Dank fürs Fragen. Weitere Interviews mit Guido Krain
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