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LESUNG IN DEUTSCHLAND - im Literaturhotel Iserlohn
KIRSTEN GRECO berichtet. So, nun kann ich es ja zugeben. Mein Gott, war ich aufgeregt und nicht nur wegen der Lesung! Die erste Hürde, die es zu nehmen gilt, ist nämlich dieser blöde Flug. Wer mich kennt, weiß, was die Reise über den Wolken jedes Mal für mich bedeutet: feuchte Hände, Herzklopfen, Panik. Zwar sind Töchterchen und ihr Boyfriend dabei, aber ohne Carlo, Partner in Crime seit 23 Jahren, mag ich eigentlich gar nicht in den Airbus einsteigen. Aber was muss, das muss schließlich warten in Iserlohn Freunde, Familie, das Literaturhotel und Radio MK auf mich und die Strecke Detroit Frankfurt muss dann eben irgendwie bewältigt werden. Trotzdem mein rasendes Herz kann weder ein gutes Buch, noch das sensationelle Lufthansa -Unterhaltungsprogramm auf dem Mini-Bildschirm in der bis zum Anschlag zurückgeklappten Sitzlehne des schnarchenden Fluggastes vor mir beruhigen. Gute acht Stunden später bin ich da! Und obwohl mir danach ist, verzichte ich auch dieses Mal auf das Deutschland-Bodenküssen im Frankfurter Flughafen. Iserlohn, meine Geburtsstadt, im Visier sind die zwei Stunden Autofahrt dann nur noch ein Kinderspiel. Und welcher Teufel hat mich geritten, den Lesungstermin auf den Tag nach dem Herzklopf-Flug zu legen? Obwohl, mein Herz ist gerade so richtig gut im Training, was soll da schon schiefgehen? Und der Jetlag? Pah, Kinderspiel. Auf den deutschen Kaffee freue ich mich schließlich schon seit Wochen. Andrea Reicharts allzeit gute Laune und die herzliche Begrüßung im Iserlohner Literaturhotel beruhigen mich dann vorübergehend. Ein lustiges Kurztreffen mit Andrea Wölk, meiner wunderbaren, engagierten Verlegerin, und einigen Oldigor Kollegen vor der Lesung tragen außerdem dazu bei. So langsam beginne ich, Spaß an diesem Tag zu haben. Das Hotel-Foyer, in dem ich lesen soll, füllt sich langsam und stetig. Viele bekannte (was für eine wunderbare Überraschung sooo viele alte Klassenkameradinnen!) und mindestens genauso viele unbekannte Gesichter, über die ich mich mindestens genauso freue, warten geduldig auf mich und meinen Guardian Angel und so langsam beginnt mein Puls wieder zu rasen von Jetlag keine Spur mehr! Insgeheim nehme ich mir so wie immer - vor: Das ist meine allerallerletzte Lesung. Andrea Reichart immer noch fröhlich grinsend stellt mich vor und lässt mich hineinklatschen. Also gut. Schultern straffen, Kinn recken, lächeln. Ich schlage das Buch auf und beginne. Licht. Gleißende Strahlen bündeln sich. Aus dem glänzenden Schatten wachsen Schultern, Arme, Beine. Der gesichtslose Kopf erhält ein zartes Antlitz, schimmernde Augen, lange, fließende Haare. Leuchtend, zierlich, vollkommen. Dunkelheit. Irgendwo im Hintergrund lauert sie, löst sich aus dem Nichts und hält auf die Lichtgestalt zu. Teergleiche Fäden weben einen nachtfarbenen Umhang. Schwarz, schemenhaft, unheimlich. Ein Lächeln umspielt den feinen Mund. Der Lichtschatten wartet geduldig, den Blick auf das fließende Cape gerichtet. (Guardian Angel Zwischen Leben und Licht). Und so wie jedes Mal geschieht auch bei dieser Lesung genau in diesem Moment ein kleines Wunder. Herzklopfen, Aufregung, Pulsrasen alles weg. Ich tauche zusammen mit Melody und Tristan in die Welt der Schutzengel und Dämonen ein und vergesse Zuhörer, bekannte und unbekannte Gesichter und sogar Andrea Reichart. Stattdessen reise ich mit meiner tapferen Protagonistin von Chicago nach Silver Crossing in Michigans bezaubernde Provinz und fühle mich gleich so richtig zu Hause. Das winzige fiktive Nest irgendwo im Herzen des Great Lake Staats, gibt es so oder so ähnlich überall in meiner Wahlheimat. Natürlich ohne Engel und Dämonen. Obwohl wer weiß das schon? *zwinker* Nach einer guten Stunde Lesezeit klappte ich dann zögernd das Buch zu und tauche auf ins Hier und Jetzt. Andrea übernimmt Mikrophon und Moderation, wie plaudern noch ein wenig, und danach signiere ich eifrig Bücher. Nach dem anschließenden feucht-fröhlichen Mini-Klassentreffen nehme ich mir dann ganz fest vor (ebenfalls so wie immer): Das war ganz bestimmt nicht meine letzte Lesung. Schön wars! Bis zum nächsten Mal vermutlich wieder mit Jetlag und reichlich Herzklopfen. ![]() OLDIGOR VERLAG
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