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Punktown - Geschichten einer Stadt

PUNKTOWN
PUNKTOWN

Jeffrey Thomas
Roman / Science-Fiction

Festa-Verlag

Festa SF
Taschenbuch, 332 Seiten
ISBN: 978-386552054-8

1. Auflage, 11.00 EUR
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Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich phantastische Autoren eine Stadt als Hintergrund für ihre Geschichten und Romane wählen.
Denn gerade utopische oder historisch angehauchte Metropolen bieten genug Raum, um sie mit unzähligen und ungewöhnlichen Abenteuern zu füllen. Wo immer viele Wesen auf einem Raum zusammen wohnen, entfalten sich die unzähligen Variationen der Tragik und Komödie des Lebens auf einem Fleck.

Das ist auch in Paxton auf dem Planeten Oasis nicht anders. Die Bewohner nennen ihre Stadt aus gutem Grund „Punktown”. Denn nicht nur, dass neben den Menschen unzählige andere Rassen dort leben, nirgendwo sonst ist der Unterschied zwischen Arm und Reich, strahlend schön und unsagbar hässlich größer als hier.
Punktown hat jedoch nicht nur zwei Gesichter. Diese vielen Facetten versucht Jeffrey Thomas, mit seinen Geschichten einzufangen.
Ein Mann hat Spaß daran, Klone von sich zu schaffen und möglichst grausam sterben zu lassen. Dann aber begeht er den Fehler, ein empfindsames weibliches Ich seiner selbst zu schaffen. Als “Das Spiegelbild von gestern” gibt es ihm ohne Worte das wieder, was er längst abgelegt zu haben glaubte: seine menschliche Gefühlswelt.
Die „Zeit der Häutung” ist eine heilige Zeremonie für eine der Rassen von Oasis und nicht immer leicht für die Menschen zu verstehen. Aber gerade die Metropole ist dazu da, um an der Völkerverständigung zu arbeiten.
Soko arbeitet bei der Polizei von Paxton. Aber die Arbeit mit den Mördern und Verbrechern bringt ihn dazu, nach und nach über sich selbst und seine eigenen Traditionen nachzudenken und eine folgenschwere Entscheidung in „Wakizashi” zu treffen.
Teal tut für ihren Freund, den Künstler Nimbus, „Alles aus Liebe” und erklärt sich nicht nur dazu bereit, als Teil einer seiner Installationen aufzutreten und inmitten eines Orkans aus Farben zu tanzen, sondern auch noch weiter für den Käufer des Kunstwerks zu arbeiten, um sie beide endlich von ihren Geldsorgen zu befreien. Doch wie weit ist sie wirklich bereit zu gehen?
Der Angestellte Cardiff ist nur ein kleines Rädchen im Getriebe und eigentlich auch willig, seinen Teil an der Arbeit zu leisten, aber ihm gefällt es nicht, dass ihm nun auch noch jede Individualität genommen werden soll, nur weil eine Vorgesetzte das so will. Einzig die Hassmaschine kann sie nicht von seinem Tisch entfernen lassen. Doch als etwas Schreckliches geschieht, hat das Gerät eine andere Wirkung als gedacht...
„Völlig vertiert” ist ein anonymer Mietshausblock in den schlechteren Vierteln von Punktown. Und da die Bewohner sich keine Hilfe leisten können, müssen sie selber etwas gegen die unangenehme Plage unternehmen.

Dies sind nur einige der insgesamt fünfzehn Geschichten, in denen der Autor in die verschiedensten Viertel von „Punktown” entführt.
Einige der Erzählungen mögen in ihrer Düsternis und ihrem Zynismus durchaus an „Blade Runner” und Co. erinnern, aber die Stadt bietet mehr Facetten als nur die schmutzige und düstere Seite, und das macht ihren besonderen Reiz aus.
Es gibt auch Momente der Menschlichkeit und reinen Gefühle, der Annäherung an und des Verständnisses gegenüber fremden Völkern und Personen. Es sind die kleinen Alltäglichkeiten und Zwischen’mensch’lichkeiten, die die Geschichten lebendig, facettenreich und manchmal auch überraschend machen.
Jeffrey Thomas scheut sich auch manchmal nicht, Banalitäten zu thematisieren, deren tieferer Sinn sich erst nach dem zweiten Lesen erschließt. Auch wenn er nicht viel über seine Welt erzählt, so fügen sich die verschiedenen Settings doch nahtlos zusammen und zeigen bald ein faszinierendes Panorama der Stadt.

Damit dürfte „Punktown“ auf jeden Fall nicht nur die Fans von Cyberpunk und Co sondern auch den an gesellschaftskritischer und nachdenklicher SF interessierten Leser ansprechen.

28. Aug. 2007 - Christel Scheja

Der Rezensent

Christel Scheja

Total: 567 Rezensionen
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